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Das perfekte Croissant ist wie der heilige Gral. Jeder kennt es und philosophiert drueber aber in der Hand hatte es noch nie jemand. Das nahe Gral Croissant gibt es, jedoch ist neben handwerklicher Perfektion und besten Zutaten ein Faktor entscheidend. Zeit. Naemlich die Zeit vom Ofen zum Mund. Hier gibt es null Kompromisse und kein Supermarkt oder Fabrik kann hier punkten. Aber am Ende sind immer die Ansprueche massgebend. Leider sind diese oestlich von Strassbourg nicht sehr hoch.
Ich bin eben aus Italien zurückge-kommen. Zum Frühstück wollte ich einen doppelten Espresso und ein Corneto, wie die Italiener das Gipfeli nennen. Ich hatte das so in Erinnerung aus den 80er Jahren als ich als Student in Napoli undRom oder weilte. Das Corneto triefte vor Fett.Buttergeschmack und fettige Hände, innen leicht feucht und im Geruch wie ein Butterzopf,wie ich ihn noch im Hofladen auf dem Land finde.
Heute ist das Corneto zu einem relativ trockenen, aber süssen Teigmonster verkommen,
Wenn ich heute ein Gipfeli esse dann habe ich das Gefühl Luft zu essen. Dar was in meiner Jugend anders als ich dafür Fr -.15 bezahlte. Gute Croissants bekam in Südfrankreich im Hotel.
Wenn man dem Otto-Normalverbraucher heute ein Convinience-Produkt neben einem hochwertig von den Zutaten und klassisch zubereiteten Gericht vergleichen läßt kommt oftmals das frappierende Ergebnis das das Convinience-Produkt gewinnt und das Hochwertige aufgrund des etwas angeblich faden Geschmacks verliert. Das kommt daher das durch die vielen hochverarbeiteten Lebensmittel, Geschmacksverstärker, Zucket und Fertigprodukte der Geschmack vieler Menschen ruiniert ist und man diesen Dreck bevorzugt.
Wer selber mal Croissants mit richtig viel Butter gebacken hat, der weiß, wie es schmecken soll. Und so einer wird nie mit einem Industrieprodukt zufrieden sein!
Einst gab es in Frankreich Croissant zu kaufen, die so richtig triften vor Butter. Heute kommen Gipfeli und Croissant von gigantischen Fabrikbäckereien tiefgefroren aus Polen etc. und der Butter wird mit Palmfett ersetzt. Absolut ungeniessbar.
Beim Sieg über die Türken waren hauptsächlich die zu Hilfe geeilten Polen beteiligt. Da es die polnische Kavallerie war, hat ein jüdischer Bäcker zu Ehren dieser Reiter ein Steigbügel-Gebäck kreiert. Dieser Bügel wurde durch die jiddische Aussprache zum Bägel und fand den Weg mit den jüdischen Auswanderer nach Amerika. Heute gibt’s den Bagel auf der ganzen Welt.
Die knusprigen, feinen, mondsichelförmigen Gipfeli suche ich heute vergeblich! Überall diese süsslichen, weichen, geraden Weggen, kein Vergleich zu jenen vor ca. 30 Jahren! Wirklich sehr schade!