Um die westliche Zivilisation ist ein Krieg entbrannt. Es ist ein Krieg, der nicht von aussen an uns herangetragen wird, sondern aus unserer Mitte entflammt. Die Rede ist von der «Dezivilisation». Besser bekannt als der sperrige Name sind Kampfbegriffe dieses Kulturkrieges wie «Fluidität», «woke» oder «Identität».

Treiber der Dezivilisation sind westliche Eliten, Interessengruppen, Lehrkräfte und NGOs, die grossen Widerhall in den Medien finden. Ihnen gemeinsam sei eine «verächtliche Haltung gegenüber der Geschichte der eigenen Zivilisation», erklärt der ungarisch-kanadische Soziologe Frank Furedi. Sie manifestiere sich in der «Aufforderung, mit angeblich überholten Gewohnheiten der Vergangenheit zu brechen».

Eine typische Erscheinungsform des tobenden Kulturkrieges sei das Verschwimmen von etablierten Traditionen, von den Geschlechtern Mann und Frau, von Erwachsenen und Kindern, gar von Mensch und Tier.

Furedi sieht im Kampf gegen die Dezivilisation «die grösste Herausforderung unserer Zeit». Die Radikalität der Vorkämpfer dieses Krieges übersteige jene des «grossen Terrors» während der Französischen Revolution. Anders als Robespierre und seine Blutgenossen würden die Dezivilisatoren mit all unseren kulturellen Wurzeln brechen. Der Umgang mit Andersdenkenden nehme zunehmend tyrannische Züge an, stellt Furedi weiter fest. Die Bereitschaft zu einem sachlichen Diskurs nehme ab, Kritik werde als feindlicher Akt verstanden. Respekt und Höflichkeit würden verbleichen. Andersdenkenden würde mit Hass und Stigmatisierung begegnet, mit der Konsequenz, dass die Meinungsvielfalt abnehme, viele ihre Ansichten einer Selbstzensur unterwerfen oder Meinungen zu gewissen Themen tabuisiert würden.

Weltwoche: Mr Furedi, einen Schlüsselfaktor des entflammten Kulturkampfes sehen Sie in der Politisierung der Identität. Wie zeigt sich diese im Alltag?

Frank Furedi: In der Identitätspolitik vereinen sich die Ablehnung und der Hass auf die Werte, die Sitten und die Verhaltensweisen unserer westlichen Zivilisation. Diese Politik wird nach und nach in Gesetzen kodifiziert. Das führt zu einer sehr bizarren Situation, in der ab einem bestimmten Punkt – und der ist jetzt eingetreten – diese Vorkämpfer der Identitätspolitik mehr mit den Feinden des Westens gemeinsam haben als mit dem Westen selbst.

Weltwoche: Unter Identitätspolitik versteht man gemeinhin das Bemühen von staatlichen Behörden, Interessengruppen oder ethnischen und religiösen Gruppen, ihre Sicht der Welt einer Gemeinschaft aufzudrängen. Können Sie ein aktuelles Beispiel dafür nennen?

Furedi: Am 7. Oktober, als Hamas-Terroristen Israel überfallen und über tausend Menschen massakriert hatten, nahm ich an einem kleinen Seminar teil, und ich bin spontan eine Wette eingegangen. Ich erklärte, dass Identitätsgruppen, von LGBTQ+ bis «Black Lives Matter», fast reflexiv eher die Hamas als Israel unterstützen würden. Denn was sie verbindet, ist eine sehr tief sitzende, fanatische Abneigung gegen die westliche Lebensweise. Ich sollte recht behalten. All diese «Queers für Palästina» stehen Schlange, um ihren Hass auf Israel zu richten und ein Love-in mit Palästina zu haben.

«Die Protagonisten wollen die Verbindung zur Vergangenheit kappen.»Weltwoche: Interessant ist, dass sich viele Identitätsgruppen selbst als Opfer ausgeben. Sie haben darauf hingewiesen, dass die Opferrolle einem Individuum eine moralische Autorität verleihe.

Furedi: Es handelt sich um ein Phänomen, das ich Therapiekultur nenne, wo eine emotionale Wende in der Gesellschaft stattfindet. Es findet eine Ausweitung der psychologischen Diagnosen statt, eine wachsende Zahl von psychologischen Erkrankungen wird erfunden. Dahinter steckt ein neues Konzept, was ein Mensch ist. Im Grunde steckt dahinter die Vorstellung, dass der Mensch nicht in der Lage ist, mit viel Schmerz und Schwierigkeiten umzugehen, dass der Mensch emotional zerbrechlich ist. Ich habe analysiert, wie sich die Opfertypen in Laufe der Zeit wandelten. Anfang der siebziger Jahre waren es hauptsächlich Menschen, die von Kriminellen zusammengeschlagen wurden oder deren Lebensweise durch Krieg zerstört wurde. Sie waren in der Regel Opfer von etwas, das sehr physisch war. Seit den späten siebziger, frühen achtziger Jahren hat die Viktimisierung viel mehr mit emotionalen, psychologischen Zuständen zu tun. Man ist traumatisiert durch das, was mit den Vorfahren im 19. Jahrhundert passiert ist. Die heutige Opferkultur ist also bereits in den 1970er Jahren entstanden. Sie hat sich über die Zeit zu einer Diskussion über «weisse Privilegien» herauskristallisiert.

Weltwoche: Sich als Opfer zu identifizieren, hat einen praktischen Effekt: Als ein «weisser Privilegierter» kann man so die «Sünden» seiner Vorfahren abwaschen und sich auf die Seite der Opfer stellen.

Furedi: «Ich bin eine schwarze Person ehrenhalber» oder «Ich bin ein Verbündeter», das ist der Ausdruck, den man in Amerika benutzt. Ich bin ein Verbündeter von «Black Lives Matter», und als Opfer habe ich dort meinen rechtmässigen Platz. Das ist besonders stark in der LGBTQ-Bewegung sichtbar. Interessant ist, dass die einzigen Menschen, die in den Vereinigten Staaten nicht zum Pantheon der Opfer gehören können, die Juden sind. Weil sie hyperweisse Menschen sind und noch mehr weisse Privilegien geniessen als die meisten Weissen. Das ist das Narrativ, das vorgebracht wird, und deshalb war es für die amerikanischen linken Eliten so einfach, sich auf eine sehr unreflektierte Art und Weise in Richtung Antisemitismus zu bewegen.

Weltwoche: Eine zentrale Herausforderung für unsere westliche Zivilisation ist die Massenmigration. Führende Kräfte in Europa scheinen mehr damit beschäftigt zu sein, die Werte der Migranten zu schützen als die Werte unserer Kultur. Wie wirkt sich die Dezivilisation auf das Thema Migration aus?

Furedi: Sie hat einen sehr relevanten Einfluss. Ich habe mich nach dem 11. September mit diesem Thema befasst, als ich von einer Gruppe im Umfeld der Nato gebeten wurde, zu untersuchen, wie sich Menschen in Grossbritannien radikalisieren. Ein Grund, warum viele junge Muslime sich von der britischen Gesellschaft ausgeschlossen fühlten, lag darin, dass die britische Gesellschaft nicht wirklich erklären konnte, was es bedeutete, Brite zu sein. Sie konnte keine positive Darstellung dessen liefern, was Grossbritannien ausmacht. Im Gegensatz dazu sind die muslimischen Gemeinschaften sehr überzeugt, dass ihre Lebensweise positiv ist. Wenn muslimische Migranten der festen Überzeugung sind, dass sie der Gesellschaft, in die sie einwandern, moralisch überlegen sind, dann wird jede Art von Assimilation unmöglich.

«Wir müssen die Jungen inspirieren, sonst stehen wir am Anfang eines dunklen Zeitalters.»

Weltwoche: Das war der Befund vor zwanzig Jahren, wie sieht die Lage heute aus?

Furedi: Seither ist eine völlige Weigerung entstanden, die Werte der europäischen Gesellschaften zu verteidigen, eine regelrechte Unbeholfenheit. Das geht so weit, dass bei einer Gewalttat, bei der ein Muslim eine nichtmuslimische Person angreift oder vergewaltigt, in einer völlig ethnisch neutralen Weise berichtet wird. Behörden versuchen zu kaschieren, dass ein muslimischer Migrant jemanden getötet hat. Dieser Umstand wird erst später oder überhaupt nicht erwähnt, weil man Angst vor dem hat, was man Islamophobie nennt. Der Grund für die Verweigerung der Wahrheit liegt darin, dass es vielen unangenehm ist, sich mit dieser Frage zu befassen, und dass sie es lieber sähen, wenn wir uns dem Problem nicht stellen müssten.

Weltwoche: Das ist ein Akt der Unehrlichkeit.

Furedi: In vielerlei Hinsicht sind für mich nicht die Migranten das eigentliche Problem, das eigentliche Problem sind die Europäer selbst, wie sie sich weigern, aufzustehen oder ernst zu nehmen, worum es in Europa geht, und sich weigern, das zu verteidigen, was an Europa und seinen Werten wichtig ist. Man betreibt eine Vogel-Strauss-Politik in der Hoffnung, dass sich die Dinge von selbst erledigen werden. Und nicht nur das: Wann immer es jemand wagt, das Problem anzusprechen, wird er sofort abgewürgt.

Weltwoche: Während der Westen von der Dezivilisation besessen ist, scheint der Trend in weiten Teilen der übrigen Welt in die andere Richtung zu gehen. In Russland oder China beobachten wir eine Auffrischung der eigenen Zivilisationen. In Russland beispielsweise hat eine offizielle Rehabilitierung Stalins stattgefunden. Profitieren China und Russland von der Dezivilisation im Westen?

Furedi: Sie versuchen, davon zu profitieren, weil sie erkennen, dass das, was im Westen passiert, etwas Groteskes hat. Ich glaube allerdings, dass ihre zivilisatorische Rhetorik sehr leer ist. Und nicht nur das: Trotz Putins Rhetorik einer russophilen Zivilisation sind die Russen nicht sehr gut darin, mit dem Problem des Islam umzugehen. Trotz all ihrem Gerede über ihre Zivilisation haben sie beispielsweise keinen Finger gerührt, um Armenien gegen Aserbaidschan zu verteidigen. Ich denke, dass ihr Versuch, davon zu profitieren, ein propagandistischer ist. Ich glaube nicht, dass das ihre Probleme in nennenswerter Weise lösen wird.

Weltwoche: Xi Jinping hat die grösste ideologische Kampagne lanciert, die China seit Mao erlebt hat – eine Mischung aus Kommunismus und Nationalismus.

Furedi: In China ist die Lage meiner Meinung nach ein bisschen anders als in Russland. Die Entwicklung ist sehr interessant, weil die Chinesen das Erbe der westlichen Zivilisation ernster nehmen als wir. In China studieren viel mehr Menschen die Griechen oder die Römer und die westlichen Klassiker als in Amerika. Sie sind sehr interessiert und wissensdurstig. Ich glaube, sie befinden sich an einem Scheideweg, an dem sie versuchen zu erkennen, ob sie von den positiven Elementen unserer westlichen Zivilisation profitieren können, die sie für ihr eigenes Projekt gebrauchen könnten. Ich glaube, sie erkennen die Gefahr, die nicht nur für die westliche, sondern auch für die eigene Zivilisation besteht. Trotz ihren Bemühungen und trotz ihrer relativen Wirtschaftskraft reicht ihre Soft Power nicht an die der Vereinigten Staaten heran. Die amerikanische Soft Power ist immer noch die dominierende Kraft, und diese vermittelt all diese schrecklichen entzivilisierten Werte. Schauen Sie sich Netflix an, sehen Sie sich die Filme in Hollywood an, sie sind von diesem antiwestlichen Temperament erfasst, diesem Wunsch, die Gesellschaft vom Erbe ihrer Vergangenheit zu lösen.

Weltwoche: Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine ist der Westen zusammengerückt, man unternimmt Anstrengungen, die «westlichen Werte» zu verteidigen. Sehen Sie diese Reaktion als einen Weckruf gegen die Entzivilisation?

Furedi: Ich denke, das geschieht auf einer anderen Ebene. Die Tatsache, dass die Ukrainer bereit sind, für ihr Land zu kämpfen, und starke patriotische Werte haben und dass es ein beeindruckendes Mass an Solidarität gibt, ist etwas, das die westliche politische Klasse sehr attraktiv findet. Ich glaube, dass sie insbesondere zu Selenskyj eine parasitäre Beziehung entwickelt hat, weil sie mit dessen Anstrengungen in Verbindung gebracht werden will. Sie will als Teil dieses grossen Abenteuers gesehen werden. Die parasitäre Art und Weise, in der sie das tut, ist sowohl für die Ukraine als auch für alle anderen wenig hilfreich. Statt sicherzustellen, dass unsere jungen Leute bereit sind, unsere Werte zu verteidigen und den Stolz auf unsere Kultur zu fördern, haben sie sich auf eine ziemlich billige Form der zweitklassigen Propaganda des Kalten Krieges eingelassen.

Weltwoche: Im Westen wird Putin von Politikern und Medien oft mit Hitler verglichen. Manchmal hat man den Eindruck, dass Feindbilder wie jene Codes instrumentalisiert werden, die von den Wokeismus-Protagonisten verwendet werden. Wer nicht in diesen Schablonen argumentiert, wird als Putin-Sympathisant oder Putin-Apologet bezeichnet. Sehen Sie hier Parallelen?

Furedi: Unsere Gesellschaft ist politisch sehr polarisiert, und es ist sehr schwierig, eine zivilisierte Diskussion zu führen. Unglücklicherweise haben wir jetzt im Krieg eine Situation, in der man sofort als Marionette Putins bezeichnet wird, wenn man die Nato nicht enthusiastisch befürwortet. Ich habe ein Buch zur Unterstützung der Ukraine geschrieben, als der Krieg ausbrach. Ich war selbst dort, ich glaube an Souveränität und nationale Unabhängigkeit. Aber ich bin sicher, dass man mich jetzt als Putin-Marionette bezeichnen würde, weil ich Fragen über den Verlauf des Krieges stelle. Man muss fragen, was dort wirklich vor sich geht und wer vom Krieg profitiert. Man muss diskutieren, was mittel- oder langfristig geschehen wird. Doch solche Diskussionen werden unterbunden. Man wird angegriffen und auf schändliche Art und Weise diffamiert. In diesem Sinne ist diese Art von polarisierender Rhetorik mit Feindbildern offensichtlich dasselbe wie das, worum es beim Wokeismus geht. Es gibt nicht nur eine Unfähigkeit, sondern eine Weigerung, sich auf eine Diskussion mit Menschen einzulassen, die nicht so denken, wie die vorherrschende Meinung es vorschreibt. Dieser Trend ist heute sehr stark und tief in unseren kulturellen Institutionen verankert, so dass die Toleranz, die eines der schönsten Ideale der Aufklärung ist, in grosser Gefahr ist.

«Ich bin nach Brüssel gekommen, um meine Kraft in dem Kulturkrieg einzubringen.»Weltwoche: Die aktuelle Radikalisierung weckt Erinnerungen an 1793, an den Grande Terreur, als alle, die im Verdacht standen, Gegner der Französischen Revolution zu sein, verfolgt wurden. Allerdings haben sich dann die Kinder der Revolution selbst aufgefressen. Sehen Sie in Bezug auf die Dezivilisation eine ähnliche Entwicklung?

Furedi: Nun, zunächst einmal würde ich sagen, dass die Zeit von 1793 in vielerlei Hinsicht mild war, zumindest ideologisch, im Vergleich zu heute, weil das damalige Terrorregime zumindest anerkannte, dass die Französische Revolution sehr starke organische Verbindungen zur europäischen Vergangenheit hatte. Sie verwendeten römische Ausdrücke, sie griffen auf die Geschichte Europas zurück und gaben vor, die neueste Version eines Teils des Heldentums der vorangegangenen Epoche zu sein. Heute hingegen verfolgen die Protagonisten der Dezivilisation eine Politik des Jahres null. Sie kappen die Verbindung zur Vergangenheit, lehnen diese gänzlich ab.

Weltwoche: Ist ein Ende dieses Trends abzusehen?

Furedi: Das wurde ich bereits vor Jahren immer wieder gefragt: «Wann wird diese dumme politische Korrektheit aufhören?» Ich sagte: «Sie wird nicht aufhören, warum sollte sie aufhören?» Auch heute fragt man wieder: «Wann wird der Wokeismus aufhören?» Die Leute begreifen nicht, dass diese Dinge nicht aufhören. Im Gegenteil, sie haben eine innere Dynamik, und sie nehmen verschiedene Formen an und verbinden sich mit verschiedenen Themen. Die einzige Antwort, die man auf diese Frage geben kann, lautet: Es hängt von uns ab. Es hängt davon ab, ob die Verteidiger unserer Zivilisation die intellektuelle Kraft und die Fähigkeit haben, vor allem junge Leute zu inspirieren, aufzustehen und zu kämpfen. Sonst stehen wir am Anfang eines neuen dunklen Zeitalters.

Weltwoche: Bei den jüngsten EU-Wahlen wählten viele Jugendliche Parteien mit konservativem Gedankengut. Offenbar findet ein Umdenken statt.

Furedi: Der Trend kann gestoppt werden. Das Gute daran ist, dass Millionen von Menschen in Europa die Dezivilisation nicht besonders mögen. Sie leiten keine Institutionen. Das einzige Mittel, das sie im Moment haben, um dem Trend Einhalt zu gebieten, ist die Demokratie. Die EU-Wahlen waren wichtig, sie gaben den Menschen die Möglichkeit, zu sagen: «Genug ist genug». Millionen von Menschen wollen nicht, dass ihr Leben den Dezivilisierungsimpulsen ihrer Eliten unterworfen wird. Infolgedessen wird das EU-Establishment seinen Angriff auf das Erbe der europäischen Zivilisation verlangsamen müssen. Ein anderes Beispiel ist Australien, dort hat man per Referendum versucht, den Aborigines einzigartige Rechte zu verleihen, zur Überraschung der kulturellen Eliten legte sich die Bevölkerung quer. Oder schauen Sie sich das Brexit-Referendum in Grossbritannien an. All diese Dinge zeigen, dass die Menschen, wenn sie in der Lage sind, einen Einfluss auf die Politik zu haben, woke Werte ablehnen, die von oben gefördert werden.

Weltwoche: Sie fordern dazu auf, statt zu reagieren, konkrete Wege zu entwerfen, wie die Gesellschaft wieder eine Verbindung zur eigenen Zivilisation herstellen kann. Welches wären konkrete Schritte?

Furedi: Wir müssen über die Schaffung neuer Institutionen nachdenken. Wir müssen neue Schulen schaffen. Wir müssen neue Universitäten gründen. Wir müssen Plattformen für Intellektuelle bereitstellen, die auf der Seite der westlichen Zivilisation stehen, die ernsthafte und wichtige Arbeit leisten, um das öffentliche Leben zu beeinflussen. So wie wir es im Mathias-Corvinus-Kollegium versuchen. Ich habe den Job als geschäftsführender Direktor in Brüssel nicht angetreten, weil ich einen Job brauchte. Ich war mit dem Schreiben, Reden, Unterrichten und allem anderen ziemlich beschäftigt. Ich bin im Grunde hierhergekommen, um meine Kraft in dem Kulturkrieg einzubringen. Auf diese Weise können wir versuchen, eine Renaissance der westlichen Zivilisation zu schaffen.

 

Frank Furedi, 77, war Professor für Soziologie an der Universität Kent und ist Autor von 25 Büchern. Er leitet das Mathias-Corvinus-Kollegium in Brüssel, das vom ungarischen Parlament finanziell ausgestattet wurde, wo die Regierungspartei Fidez die Mehrheit hat.