Nicht mehr Jakob wird man Dich nennen,
sondern Israel (Gottesstreiter), denn mit Gott und
Menschen hast Du gestritten und hast gewonnen.
Buch Genesis, Kapitel 32, Vers 29
Von «westlichen Werten» ist wieder öfter die Rede, seit die Russen in der Ukraine einmarschierten. «Der Westen» müsse sich verteidigen gegen die Barbarei aus dem Osten, heisst es. Der mörderische Überfall der Hamas auf Israel hat die Aufmerksamkeit verschoben. Jetzt, fordern einige, müsse sich «der Westen» im Nahen Osten einer neuen, existenziellen Bedrohung widersetzen.
Ich will hier gar nicht unbedingt die Frage klären, ob in der Ukraine oder in Gaza tatsächlich «der Westen» als vage umschriebene Zivilisation gefährdet ist. Ich habe mich aber beim Lesen gefragt, was ich unter Westen verstehe. Was ist eigentlich gemeint, wenn von «westlichen Werten» die Rede ist? Was verteidigen wir oder was würden wir verteidigen, wenn der Westen wirklich angegriffen wäre?
Natürlich kann ich darauf keine abschliessende Antwort geben. Ich kann nur versuchen, aus meiner Sicht diesen Begriff zu definieren. Selber rede ich eigentlich nie von «westlichen Werten». Da steckt mir zu viel Anmassung, Arroganz, Selbstüberhöhung drin. Viele von denen, die vom «Westen» sprechen, schrecken mich ab. Sie sagen «Westen», aber sie meinen sich selbst – als etwas Besseres.
Das, was ich als Westen bezeichne, als Sammelwort für eine bestimmte Art zu leben und zu denken, geht auf drei antike Städte zurück: Jerusalem, Athen, Rom. Das ist für mich die Ur-Achse des Westens. Dies scheinen mir die Brennpunkte zu sein, die das «Abendland» geprägt, hervorgebracht haben. Alle drei Städte gehören zusammen, sie bilden die Keimzelle, die DNA unserer Kultur.
Jerusalem, Athen und Rom – die Freiheit, die Vernunft und das Recht: Das ist für mich der Westen.
Jerusalem: Das ist für mich die Heimstätte des Jüdischen, der Ursprungsort, den ich mit dem «Alten Testament», mit der Grundlagenschrift auch des Christentums, verbinde. Im Alten Testament sind, so weit ich das als Nicht-Theologe beurteilen kann, in wunderbaren Geschichten verpackt, die beiden zentralen Ideen, sozusagen das Ur-Gen unserer Zivilisation: die Skepsis und die Menschenwürde.
Eine berühmte biblische Geschichte handelt vom Tanz ums Goldene Kalb. Moses hat soeben von Gott die Gesetzestafeln empfangen und möchte dies dem von ihm geführten jüdischen Volk verkünden. Unten aber haben sie begonnen, in Moses’ Abwesenheit Kostbarkeiten einzuschmelzen, ein goldenes Götzenkalb zu errichten und wie wild darum herumzutanzen. Moses, voller Zorn, zertrümmert die Tafeln.
Nun kommt der interessante Teil. Gott, der schwer enttäuschte Schöpfer, der Allmächtige, teilt Moses mit, er werde dieses undankbare Volk vertilgen, auslöschen. Der Irrglaube, der Götzendienst müsse aufs Fürchterlichste bestraft werden. So eine himmeltraurige Truppe dürfe nicht mehr weiterleben. Offenbar habe er, Gott, sich darin geirrt, ausgerechnet dieses Volk für seine Zwecke zu erwählen.
Moses kontert, der erste und brillanteste Pflichtverteidiger der Weltgeschichte. Gott, argumentiert er sinngemäss, Du hast zwar recht, eigentlich müsste man sie alle im Meer versenken, doch bedenke: Wie käme diese Tat von Dir bei den Ägyptern an, denen wir alle eben erst dank Deiner Hilfe entflohen sind? Das gäbe dort bestimmt eine miserable Presse. Überleg’ es Dir nochmals.
Gott denkt nach – und lässt Gnade walten. Wir aber lernen dreierlei. Erstens: Gott ist barmherzig, er hat die Menschen trotzdem gern. Zweitens: Gott lässt mit sich streiten. Er ist offen für das bessere Argument. Drittens: Gott braucht die Menschen. Ohne Moses hätte Gott wohl falsch entschieden. Der Mensch ist zwar verführbar, voller Irrtümer, aber aufgeschmissen wäre der Allmächtige ohne ihn.
Das ist der Westen, im Kern, noch nicht in seiner politischen Vollendung, aber im Glauben, in der Religion, in der Theologie. Menschen sind nicht einfach Materie, Sternenstaub, sie sind von Gott, beseelt, sie haben einen Eigenwert, ja mehr noch: Gott verwirklicht sich in seiner Schöpfung, im Menschen, der sogar mit ihm streiten, ringen, das Allerhöchste herausfordern, in Frage stellen darf.
Das ist der Urknall, die Geburt des Westens in Jerusalem. Von dort zieht sich dann eine direkte Linie nach Athen und Rom. Im antiken Athen entstand die Philosophie, die Kunst des Bezweifelns, und Platon war der Moses der Vernunft. Das wiederum prägte die Römer, eher praktisch, kriegerisch veranlagt. Sie schufen das römische Recht. Einer der berühmtesten Römer, Cicero, war, kein Zufall, Anwalt.
Jerusalem, Athen und Rom – die Freiheit, die Vernunft und das Recht: Das ist der Westen. Alles, was nachher kommt, ist Fussnote, Ableitung: Vatikan, Renaissance, Reformation und Aufklärung. Das jüdische Erbe ist entscheidend, die ungeheure Vorstellung, dass Gott, der zornige, strafende Allmächtige, mit sich streiten lässt und den mit ihm streitenden Menschen braucht, um sich in ihm selber zu erkennen.
«Westen» heisst: Nichts ist heilig, nicht einmal das Heilige. Streit, Diskussion, Rede und Gegenrede sind der Boden, die Freiheit, alles zu bezweifeln, nichts zu glauben. Und die Juden sind das biblische Schmerzensvolk der Freiheit und somit Träger, Er-Träger einer Idee, die ganze Reiche zum Einstürzen brachte: Jeder Mensch ist voller Fehler und Irrtümer, aber er ist frei und hat seine Würde – von Gott.
Nichts ist schwerer zu ertragen als die Freiheit, als der Zweifel. Und nichts ist erfolgreicher. Vermutlich sind die Juden auch deshalb, bis heute, so gnadenlos gehasst und verfolgt worden. Und wenn es einen Ort gibt, an dem der Westen tatsächlich verteidigt werden müsste, wäre es wohl Israel, die Heimat jenes stets bedrohten Volks, dessen Geschichte wie keine andere aufs Intimste mit der Geschichte und den Werten unserer westlichen Welt verbunden ist.
grandios geschrieben! Hut ab! Ich dachte, Sie könnten mich nicht mehr beeindrucken, aber diese Feder war scharf und zielgenau👏🏻
Sensationell geschrieben Herr Köppel! Genau das ist der Westen: Rede / Gegenrede, Hinterfragen, Anzweifeln, Skepsis, Leben-lassen, in Szenarien und Alternativen denken statt "alternativlos", und: Gemeinsam Lösungen finden, (oft unter hohen "Geburtswehen") anstelle "göttlicher", Wahrheiten. Wie es um diesen Westen bzw. diese westlichen Werte steht, kann sich nach den letzten paar Jahren jeder selber überlegen.
Besser kann man es kaum formulieren: „Genau das ist der Westen: Rede / Gegenrede, Hinterfragen, Anzweifeln, Skepsis, Leben-lassen“ Was davon ist 2023 noch aktiv vorhanden?
Ihre Heiligsprechung der Israelis in Ehren Herr Köppel: Anderen ihr Land wegzunehmen, sie zu unterdrücken, zu knechten, zu schikanieren und zu töten, geht trotzdem nicht. Das kann weder mit Bibelsprüchen noch mit "dem Urknall des Westens" gerechtfertigt werden.
Und was ist der Ursprung dieser drei philosophischen Gründungsstätten? Konfuzius hat in China 2500 Jahre vor Chr. seine Gedanken an seine Schüler vermittelt. Sie haben angefangen diese Gedanken aufzuschreiben und damit zu konservieren. Sie wurden auch weiterentwickelt. Es sind klare Gedanken die meist die Begründung zeitgleich mitliefern. Die Gedanken von Konfuzius haben den Weg nach Westen gefunden. Via Indien, Persien bis nach Europa. Viele „westliche“ Weisheiten basieren auf Konfuzius.
Wohlan, dann lasst uns den Westen in Jerusalem (Israel) verteidigen: einem Arpartheidsstaat. Dieses Verdikt stammt nicht von mir, aber laut Prof. J. Mearsheimer von Amnesty International, Human Rights Watch und der wichtigsten Israelischen Menschenrechtsorganistion B`Tselem. Siehe The Duran, US Military has Overextended Itself - John Mearsheimer, Alexander Mercouris and Glenn Diesen. Hätten wir Schweizer es besser gemacht? Kaum. Bleibt noch die von Jesus gepredigte Alternative: das Reich Gottes.
Wie üblich ein farbiges Editorial. Allerdings bin ich mit der künstlichen Ueberhöhung Israels und des christlichen Glaubens nicht einverstanden.Die Fehlentwicklungen beider "Systeme" sind allen bekannt und sie sind gar nicht mehr so akzeptiert wie in der dunklen Zeit. Hohe Kulturen und Zivilisationen gab es weit vor dem Juden- und Christentum, gerade, aber nicht nur in Nahost.Dass sie nicht führend wurden ist Folge mangelnder "Aquisitionstätigkeit". Der PABST IST IMMER NOCH "BEST SALESMAN".
Die Einflüsse auf unsere, westliche, Kultur kommen aus allen Religionen und Ecken dieser Welt; auch das war ein Merkmal und Vorteil dieser chamäleonartigen Gesellschaft - bis heute. Kulturen und Religionen, die sich anpassen, überleben, auch wenn sie Symbiosen eingehen. DEN reinen Glauben gibt es nirgendwo. Im Laufe der Jahrtausende wurde immer wieder angepasst, gestrichen und neu definiert - schon allein, um die Macht zu erhalten. Hier hat sich das Judentum als sehr flexibel erwiesen.
Als der Apostel Paul in Athen (Pnyka) sprach, haben die Griechen zugehört und ungläubig mit dem Kopf geschüttelt über soviel Unsinn. Das ist nachzulesen, wer möchte
Man muss umfassend denken um zu verstehen,
Im AT Herr Köppel kommt nur Tot, Krieg, Vertreibung, Ehebetrug und viele andere Verbrechen vor und hat nichts mit der Jesuslehre gemein. Jerusalem in einer Stufe mit Athen und Rom zu stellen, ist falsch und unverständlich. Jerusalem war immer ein Dorf
Das AT ist Basis für das NT und endet 137 Jahre ? Vor der Geburt Jesu. 180 Prophezeiungen sind erfüllt und mit 2,2 Milliarden ist das die grösste Weltreligion. Zum Westen zähle alle Länder mit vorwiegend Christen. Mit 1,9 Milliarden folgen die Muslime. RK ist Philosoph und ich Ökonom/Theologe und laut AT wird der Gaza wo früher die Philister war später zu Weidland {YouTube Roger Liebi Israel Gaza)
„Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage, dann hat man sie aus dem Urwald gelockt und die Welt asphaltiert und aufgestockt bis zu dreissigsten Etage... So haben sie mit dem Kopf und dem Mund den Fortschritt der Menschen geschaffen. Doch davon mal abgesehen und bei Lichte betrachtet sind sie im Grund noch immer die gleichen Affen.“
Ein schöner Artikel und einer hässliche Realität, wo hüben und drüben nur Opfer gibt, nur Hass erzeugend. E. Kästner hatte recht.
Es gibt auch die Gegenüberstellung Athen - Mekka. Für mich Athen wichtiger als Yeruschalaim und La Città eterna. Welche Stadt käme als nächste? Paris - Stadt des Glanzes und der Revolution?
Es wäre nach all den Erfahrungen der Juden in ihrer Geschichte sinnvoll gewesen, im Einvernehmen mit den dort Lebenden eine "heilige Stätte" für alle grossen Religionen zu schaffen - ein Land als Pilgerstätte für Frieden und nicht ein Land Zion mit ewiger Landnahme + Zäune bauen; da ist eine Weiterentwicklung irgendwie abhanden gekommen.
Jerusalem/Athen/Rom stehen nördlich der Alpen + noch etwas mehr, auf der sehr alten Kultur der "Heiden" oder?
Darum heute SEIN + neu beginnen, alle.
Offenbar hat Köppel vergessen oder er weiss es nicht, dass die christliche Religion in Gestalt der Kirchen jahrhundertelang für die Verfolgung Andersgläubigen, die Unterdrückung der Vernunft, namentlich die von den griechischen Philosophen vertretene, sowie für die Bekämpfung der Demokratie und ihrer Werte stand. All diese mussten gegen die Kirchen durchgesetzt werden. Von daher ist Köppels Werte-Achse Jerusalem-Athen-Rom eine Absurdität.
Genau so ist es. Auch mit wenig Grundwissen ist es ersichtlich. Die christliche Religion hat fast alle unerreicht schönen antiken griechischen Bauten zerstört, alles Bücher verbrannt. Wer hat die Olympischen Spiele verboten, wer die Philosophieschulen geschlossen? Wer wohl. Oder mal das Schicksal der schönen und Klugen Philosophin Ypatia von Alexandria forschen. Die christliche Religion ist eine fremde Religion, sie wurde durch Zwang etabliert.. Millionen ermordet, vertrieben, gefordert.
Es gab immer grausame Menschen. Jedoch alle werden laut Bibel gerichtet.
Ich halte es völlig verfehlt Jerusalem, die Heimstätte der jüdischen und christlichen Religion, neben Athen und Rom, den Heimstätten der Demokratie, der Vernunft und des Rechts als einen der Ursprungsorte unserer Werte zu bezeichnen. Um seine Theorie hinzukriegen muss R. K. die beiden Religionen ganz schön zurecht biegen: Weder ist der Gott des Alten Testaments barmherzig, noch lässt dieser sich von Menschen belehren - Gott ist nicht fehlbar! - und schon gar nicht braucht er die Menschen.
"Wie käme diese Tat von Dir bei den Ägyptern an, denen wir alle eben erst dank Deiner Hilfe entflohen sind? Das gäbe dort bestimmt eine miserable Presse. Überleg’ es Dir nochmals.
Gott denkt nach – und lässt Gnade walten. Wir aber lernen dreierlei. Erstens: Gott ist barmherzig".
Nach dieser Geschichte ist Gott keineswegs barmherzig, vielmehr fürchtet er die schlechte Presse in Ägypten. Da kommt mir dieser Gott doch eher wie ein moderner Politiker vor, der ohne seine Wähler aufgeschmissen wäre.
Mit 58 darf man noch träumen.
Immer wenn ich denke, er könnte als kluger Zeitgenosse und 4-facher Familienvati (find' ich toll !) die Kurve noch kriegen, fühle ich mich bemüßigt, 'mal wieder einzugreifen.
Was ist Freiheit ?
Ich bin zwar auch keine Theologin, befasse mich jedoch seit der Jugend mit gesellschaftlichen Fragen.
Der jüdische Glaube ist für mich ein einfältiges Konstrukt.
An der Stelle bemühe ich gerne Heidegger.
Es geht ausschließlich um das Seiende (in der Zeit).
Ebenso einfältig ist das, was die Kirche aus dem christlichen Glauben gemacht hat.
Der christliche fußt auf dem jüdischen Glauben.
Die Absicht des Religiosstifters mag eher die eines Reformators gewesen sein.
Auch Jesus hatte übrigens - so man das über ihn Geschriebene ernst nimmt - trotz teilweise völlig anderer Ansichten bei Glaubensfragen immer wieder moralisiert.
Auffallend sind auch die zahlreichen Widersprüche vieler seiner Aussagen.
Wäre Alles ein einzig Werk Pauli: Es wäre Makulatur.
Den Kirchen könnte man demnach die gleiche Einfalt unterstellen. Mehr nicht.
Gott gab jedem Menschen den Verstand um zu entscheiden. Ich besuchte fünf christl, Gemeinschaften und bin gläubig, Gott, Jesus und Heiliger Geist. Die 10 Gebote gab Gott Moses und laut Jesus sind sie weiterhin gültig. Im Gegensatz zu RK sagte ich damals, dass der Einmarsch der Russen in die Ukaine ein Missachtung des Gebots zu sollst nicht töten ist.
Wunderbar! Schade nur, dass heute nicht einmal mehr Gymnasiasten und sogenannte Akademiker, Politiker erst recht nicht, genug gelernt haben, um zu verstehen, wovon Sie reden. Jerusalem? Athen? Rom? Wenn die herrschende Generation auch nur einen blassen Schimmer von diesen Weltreichen des Geistes und der Vernunft hätte, würde sie vor Scham erblassen und das Regieren anderen überlassen.
Religionen die bekanntlich auf Glauben - das ist das Gegenteil von Wissen und Vernunft! - beruhen, als "Weltreiche des Geistes und der Vernunft" zu bezeichnen ist ein Widerspruch in sich.
Daher ist es eine Absurdität ohnegleichen, wenn R. Köppel Jerusalem neben Athen und Rom als Ursprungsort von Freiheit, Vernunft und Recht bezeichnet. Offenbar hat er vergessen, dass die katholische Kirche all diese Werte jahrhundertelang verbissen bekämpft hat, diese gegen die Kirche durchgesetzt werden mussten
Die mittllere Epovhe, die christliche Zeit Roms, kannte mit Augustinus die Theologische Wissenschaft, der Bau der Gedanken gsb zu wissen und Glaube war so nachvollziehbar, Religion wsr zugleich Wissenschaft. Die Krsft der Gedanken Aristoteles wurde in die Kirche aufgenommen.
Die Schriften Aristoteles wurden von der frühen Kirche genauso verdammt und verboten wie die aller griechischen Philosophen. Dass wir heute über diese verfügen, verdankt sich v. a. den Arabern.
Was wissen sie über die Grösse des Weltalls und die Zusammenhänge der Bibel, die 66 Bücher umfasst. 180 Prophezeiungen sind bereits erfüllt, so ergaben sich Tatsachen
Ich bin nicht Jurist, aber Herr Köppel übersieht das Germanische Recht. Und das Römische Recht, das dem Familienoberhaupt (fast) alle Macht zugesteht, ist nicht mehr so unumstritten.
Bei den Römern ists der Sonne + die Mond und bei den Germanen die Sonne + der Mond. Alles klar?
Nichts ist klar! Bei den Germanen hat die Sonne einen weibl., der Mond einen männlichen Artikel. Bei den Lateinern ist es umgekehrt.
Sorry, vbi, habe ich glatt übersehen, bzw. die Artikel überlesen. Gelobe Besserung.
Das ist ein soziologisches Detail. Man kann auch nicht die Schweiz verdammen, weil sie spät das allgemeine Stimmrecht eingeführt hat.
Ist es nun besser mit den vielen jungen Fauen geworden.
Zu Moses gehört auch das Alte Ägypten und der Gottkönig Pharao, zu Athen die Hinrichtung von Sokrates, weil allzu kritisch und fragend, zu Rom gehören Nero oder Caligula. Es hat eben alles sein zwei oder mehr Seiten. Alle drei kannten übrigens die Sklaverei - abgeschafft hat diese "der Westen", oder genauer, Europa und die USA, und das ist noch nicht so lange her. Die Idee, dass das Individuum auch Rechte hat, kam erst nach Reformation und Aufklärung.
Jerusalem, Athen und Rom – die Freiheit, die Vernunft und das Recht: Das ist für mich der Westen. Bitte Herr Köppel, Bitte keine Illusionen und Romantik.Dieser Westen starb im 11. Jahrhundert ,und seitdem sind die Werte des Westens, Kolonialismus, Imperialismus, Unterdrückung kleiner Nationen,Raub auf der ganzen Welt, wertloses Geld, Kriege, die organisiert werden, neue Diktaturen, Fiatgeld, Migrationen, Mord an Souveränität, Armut, Zusammenbruch der Wirtschaft und Media-Lügen.
Die Weltbevölkerung war seit dem Anfang grausam. Wir sind in der Endzeit, alle Zeichen mehren sich. Alle Menschen haben ihr Tun nach ihrem Tod zu verantworten. Wer ohne Fehler (Schuld) werfe den ersten Stein. Jesus starb für alle Sünden dieser Welt. Doch, wenn man nicht um Vergebung bittet, bleiben sie. Beograd, ich kenne auch viele Menschen die nicht negativ sind.
Ihre Heiligsprechung der Israelis in Ehren Herr Köppel: Anderen ihr Land wegzunehmen, sie zu unterdrücken, zu knechten, zu schikanieren und zu töten, geht trotzdem nicht. Das kann weder mit Bibelsprüchen noch mit "dem Urknall des Westens" gerechtfertigt werden.
@Callahan: Es wäre einfach wunderbar, wenn endlich diese Behauptung, dass die Israelis den Arabern das Land weggenommen haben, auf dem Mist der verblödeten Lügen und Verdrehungen landen würde!
Israel ist das Land, welches zu biblischen Zeiten noch Judäa und Galiläa genannt wurde. Es ist, war und bleibt das Land und die Heimat der jüdischen Bevölkerung. Zu jener Zeit gab es noch keine Araber!
Wenn Sie auf "biblische Zeiten" zurückgehen, könnten noch so einige ihr Land zurückfordern - und das fast ausschliesslich vom "Wertewesten".
@singin. Ich warte nur noch darauf,dass die übrigens hervorragenden Archäologen Israels, den Fussabdruck Abrahams in Lehm nachweisen können.Um zu beweisen, dass alle rechtmässig dort sind, wo sie jetzt sind.Wenn so argumentiert wird. heisst das, dass niemand ein Recht auf irgend Stück Land hat, da kein Volk mehr da ist, wo es einmal war.Alles Mumpiz wg. unablässiger Völkerwanderung.Seit es den Mensch gibt.
Besser kann man es kaum formulieren:
„Genau das ist der Westen: Rede / Gegenrede, Hinterfragen, Anzweifeln, Skepsis, Leben-lassen“
Was davon ist 2023 noch aktiv vorhanden?
Und was ist der Ursprung dieser drei philosophischen Gründungsstätten?
Konfuzius hat in China 2500 Jahre vor Chr. seine Gedanken an seine Schüler vermittelt. Sie haben angefangen diese Gedanken aufzuschreiben und damit zu konservieren. Sie wurden auch weiterentwickelt. Es sind klare Gedanken die meist die Begründung zeitgleich mitliefern.
Die Gedanken von Konfuzius haben den Weg nach Westen gefunden. Via Indien, Persien bis nach Europa. Viele „westliche“ Weisheiten basieren auf Konfuzius.
Konfuzius hat wie Platon rund 500 Jahre vor Christus gelebt.
Sorry, habe mich verrechnet, danke
Und damit wollen Sie eine Vorherrschaft der modernen Mandarine über Ostasien und mehr begründen? Die Demokratien, teilweise christlich, auf den Inseln und Halbinseln herum sollen Freiheit und Existenz verlieren?
Wir erleben gegenwärtig eine scharfe ideologische Konfrontation zwischen den westlich geprägten Staaten und autoritären Mächten. Staaten wie Russland, China und Iran ignorieren ganz respektlos Menschenrechte u. die derzeitige globale Ordnung. Dieser Zustand ist eine Parallele zu den Dreissigerjahren, als Deutschland, Italien u. Japan die damals bestehende Ordnung attackierten. Dass autoritäre Mächte Kriege zur Erzwingung ihrer Ziele führen, ist eine Tatsache, die in unserer Gegenwart Bestand hat
Gegenrede: Deutschland, Italien und Japan waren ganz bestimmt keine progressiven Kräfte; sie haben die bestehende Ordnung nicht attackiert, sondern zu verteidigen versucht. Obsiegt haben die Bolschewisten und mit ihnen der Kapitalismus, der internationale Kommunismus und die so gen. "jüdisch-christlichen" (ein selten dämliches Wortkonstrukt, pflegen doch orthodoxe Juden vor Christen und Jesus auf den Boden zu spucken, um es bei diesem Beispiel zu belassen...), ehm, Werte.
Deutschland, Italien und Japan einte in den Dreissigerjahren der radikale nationalistische Glaube, dass man die Welt verändern könnte – zu ihren Gunsten selbstverständlich. Hitler wollte Krieg, nicht die Westmächte, daran besteht kein Zweifel.
@Trump: Hitler wollte den Frieden, insb. mit England, und das wiederholt und unter bittersten Verlusten. Schon mal was von Dunkirk gehört? Oder wie es Rudolf Hess ergangen ist?
Ja. Die Historiker sind sich einig, dass Hitler in Dunkirk den Halt-Befehl gab, weil er seinen Generälen, ihrem Sachverstand und ihren Lageberichten misstraute. Die Generäle stritten über die richtige Operationsführung und Hitler, um ihnen seine persönliche Autorität als militärischer Führer aufzuzeigen, ging mit seinem Entscheid dazwischen. Es war kein Friedensangebot an England. Logisch nicht; denn England wäre nach Vernichtung seines Heeres viel schneller zu einem Frieden bereit gewesen.
Gut geschrieben. Aber es geht auch ohne Überhöhung von Israel. Es ist auch nicht eine Frage der Religion. Es ist schlicht und einfach Vernunft und Nächstenliebe. Diese ist eine Gabe “Gottes” aber nicht jeder nutzt sie.
Somit ist scharf zu verurteilen was die Hamas gemacht hat. Aber ein Moses hätte sicher nicht mit Atombomben gedroht. Jesus hätte Vergebung walten lassen.
Was die israelische Politik da seit Jahren treibt im Namen der “Freiheit” ist nicht nur vernünftig und rechtens
@schneider: Nur soviel zu Ihrem letzten Satz:
Keiner kann in Frieden leben, wenn's dem bösen Nachbarn nicht gefällt!
Hamas, Hisbollah, PLO etc., diese arabischen Terror-Organisationen sind die Urheber dieses nicht enden wollenden Konfliktes. 1947/48 hat die UNO-Vollversammlung mit einer zweidrittel Mehrheit die Teilung Palästinas beschlossen, um für die Araber und Juden ein friedliches Zusammenleben zu gewährleisten. Israel war damit einverstanden; die "andere Seite" nicht!
Wohlverstanden ohne die palästinensische Bevölkerung zu fragen!
"[... ] wenn der Westen wirklich angegriffen wäre?" Aber natürlich wird der Westen angegriffen. Schon länger und ein erstes Mal richtig eskaliert ist es im Februar 2022. Die Protagonisten dieses Kriegs gegen den Westen äusserten sich in den letzten Monaten immer wieder deutlich, was ihr Ziel ist.
Sensationell geschrieben Herr Köppel! Genau das ist der Westen: Rede / Gegenrede, Hinterfragen, Anzweifeln, Skepsis, Leben-lassen, in Szenarien und Alternativen denken statt "alternativlos", und: Gemeinsam Lösungen finden, (oft unter hohen "Geburtswehen") anstelle "göttlicher", Wahrheiten. Wie es um diesen Westen bzw. diese westlichen Werte steht, kann sich nach den letzten paar Jahren jeder selber überlegen.
Und was nützt diese Erkenntnis wenn inzwischen gefühlte 90 % der Bevölkerung das Hirn an der Garderobe abgegeben haben?
grandios geschrieben! Hut ab! Ich dachte, Sie könnten mich nicht mehr beeindrucken, aber diese Feder war scharf und zielgenau👏🏻
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Wohlan, dann lasst uns den Westen in Jerusalem (Israel) verteidigen: einem Arpartheidsstaat. Dieses Verdikt stammt nicht von mir, aber laut Prof. J. Mearsheimer von Amnesty International, Human Rights Watch und der wichtigsten Israelischen Menschenrechtsorganistion B`Tselem. Siehe The Duran, US Military has Overextended Itself - John Mearsheimer, Alexander Mercouris and Glenn Diesen. Hätten wir Schweizer es besser gemacht? Kaum. Bleibt noch die von Jesus gepredigte Alternative: das Reich Gottes.
Wie üblich ein farbiges Editorial. Allerdings bin ich mit der künstlichen Ueberhöhung Israels und des christlichen Glaubens nicht einverstanden.Die Fehlentwicklungen beider "Systeme" sind allen bekannt und sie sind gar nicht mehr so akzeptiert wie in der dunklen Zeit. Hohe Kulturen und Zivilisationen gab es weit vor dem Juden- und Christentum, gerade, aber nicht nur in Nahost.Dass sie nicht führend wurden ist Folge mangelnder "Aquisitionstätigkeit". Der PABST IST IMMER NOCH "BEST SALESMAN".
Die Einflüsse auf unsere, westliche, Kultur kommen aus allen Religionen und Ecken dieser Welt; auch das war ein Merkmal und Vorteil dieser chamäleonartigen Gesellschaft - bis heute. Kulturen und Religionen, die sich anpassen, überleben, auch wenn sie Symbiosen eingehen. DEN reinen Glauben gibt es nirgendwo. Im Laufe der Jahrtausende wurde immer wieder angepasst, gestrichen und neu definiert - schon allein, um die Macht zu erhalten. Hier hat sich das Judentum als sehr flexibel erwiesen.