Franz Werfel: Verdi. Roman der Oper. Zsolnay. 480 S., Fr. 39.90
Für Verdi muss man keine Werbung machen: Seine Opern sind auf den Spielplänen der Opernhäuser in aller Welt präsent. Seine Arien haben den Wiedererkennungswert populärer Evergreens, mehrere Opern wurden verfilmt, auch bei Youtube und Spotify gehören «Rigoletto», «La Traviata» oder «Aida» zu rekordverdächtigen Dauerbrennern.
Das war nicht immer so. Vor hundert Jahren schreckten deutsche und österreichische Operndirektoren und Kapellmeister vor dem Maestro zurück. Zum einen schwang noch der Hass auf Italien mit, das Land, das im Weltkrieg die Seiten gewechselt hatte und vom Verbündeten zum Feind ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für EUR 5.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach EUR 17.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Immer noch sehr lesenswert ist Franz Werfels Buch über den Widerstand eines armenischen Dorfes gegen den Genozid der Türken. Spannend aber auch bedrückend, die "40 Tage der Musa Dagh" ahnen den sich ankündigenden Holocaust. Gerade deshalb eine Pflichtlektüre für junge Menschen.
Man sollte die Libretti in der Sprache die der Komponist gewählt hat belassen. Übersetzungen in andere Sprachen sind oft grenzwertig und nicht sehr schön. Soviel dazu. Obwohl ich viel lese - zugegeben eher Geschichtswerke über die Antike, Physik und Astronomie kenne ich Zsolnay nicht. Und im Sommer singe ich schonmal bei offenem Autofenster das Trinklied aus La Traviata bei voller Lautstärke - während die Trinkenden in der Ratinger Straße in der Düsseldorfer Altstadt dumm schauen - so ist das.
"Wäre Giuseppe Verdi ein Deutscher gewesen, hieße er Josef Grün..", aus: "Das Böse unter der Sonne" - einem alten Poirot-Krimi mit Peter Ustinov.