Zu den grossen Hoffnungsträgern der Energiewende gehört der Ausbau der Windenergie. Die Offshore-Windkraft soll in den nächsten zwanzig Jahren die wichtigste Energiequelle der Welt werden.

Der Hoffnungsträger steckt aber in Schwierigkeiten. Die Ökonomie richtet sich bekanntlich nicht nach politischen Zielvorgaben. So sind die Kosten für Windparks in den letzten zwei Jahren um 30 bis 40 Prozent in die Höhe geschnellt.

Statt zu investieren, stornieren führende Turbinenbauer Projekte. Die Produktionskapazitäten sind begrenzt. Etwa die Hälfte der weltweiten Installationsschiffe sind zudem nicht mehr einsetzbar, weil sie nicht für die neueren Turbinenmodelle ausgelegt sind.

Die neue Flotte würde rund dreizehn Milliarden Dollar kosten. Während die ersten Modelle in den 1990er Jahren weniger als ein Megawatt leisteten, werden heute zwar Turbinen mit einer Leistung von achtzehn Megawatt oder mehr entwickelt. Aber deren Flügel sind länger als Fussballfelder und werden von Türmen getragen, die mehr als hundert Meter über die Wasseroberfläche ragen.

Nicht nur auf hoher See gibt es Probleme mit der Windkraft, sondern auch auf dem Land: In einer vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebenen Studie wird vorgerechnet, dass es zu wenig Windenergie-Flächen gibt. Der Ausbau der Windenergie könne deshalb nicht funktionieren, heisst es in der Studie.

Steigende Kosten, Defizite der Turbinenhersteller, zu wenig Flächen: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lässt sich dadurch nicht beeindrucken. Auf der Branchenmesse der Windkraft im schleswig-holsteinischen Husum stellte er «umfangreiche Staatshilfen» in Aussicht. Öffentliche Bürgschaften sollen dazu beitragen, «dass wir diese Delle überwinden und nicht zu einem Absturz werden lassen».

Das klingt zwar nach allerhand. Aber die Wirtschaftlichkeit alternativer Energien wird – wieder einmal – durch die Politik verfälscht. Was, um einen Lieblingsbegriff der Grünen zu verwenden, nicht nachhaltig sein kann.