Brav haben Europas Politiker Besuche im Nahen Osten absolviert. Nicht, dass sie etwas bewegt hätten. Wie denn auch? Man nimmt sie doch nicht mal ernst.

Wem man etwas zutraut, demonstrierten nun Araber und Muslime: Vertreter Saudi-Arabiens, Ägyptens, Indonesiens, Jordaniens, Palästinas und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit reisten nach Peking.

China spielt eine immer grössere Rolle in Nahost. Kürzlich gelang ein nicht für möglich gehaltenes Kunststück: eine Aussöhnung der Intimfeinde Saudi-Arabien und Iran.

Doch die EU hat sich abgemeldet – aus einer Region, die eine halbe Flugstunde von ihrer Aussengrenze in Zypern entfernt liegt. Ausser Geld hat sie nichts zu bieten, und auch das wird knapp.

Sie spricht – wie üblich – nicht mit einer Stimme. Deutschland oder Österreich stehen zu Israel und haben keine Glaubwürdigkeit bei den Arabern. Irland oder Spanien sympathisieren mit Palästina und verscherzen es sich mit Israel. Alle zusammen schielen ängstlich auf die Millionen Muslime, die in ihren Grenzen leben.

Ursula von der Leyen hatte die EU grosssprecherisch zum geopolitischen Akteur aufgeblasen. Nichts demonstriert besser als der Gaza-Konflikt, wie lächerlich dieser Anspruch ist. Und wie peinlich.