Therapeuten kennen das Problem: Wer Kindern alle Wünsche erfüllt, züchtet ein unersättliches Monster heran, das sich gegen seinen Erzeuger wendet, wenn der nicht mehr liefern kann.

In der internationalen Arena spielt die Ukraine die Rolle des fordernden Halbwüchsigen: Geld, Waffen, Munition, Besuche – Kiew kann von allem nicht genug kriegen.

Eine Grenze gibt es nicht. Aussenminister Dmytro Kuleba hat es einen «schlechten Witz» genannt, dass Russland turnusmässig den Vorsitz im Weltsicherheitsrat übernimmt. Am liebsten würde er Moskau ganz aus dem Gremium werfen.

Noch weiter gehen die Initiatoren einer Petition, die auf der Website des Präsidenten steht: Die USA sollen Atomwaffen in der Ukraine stationieren oder das Land selber zur Atommacht machen.

Wie passt das mit unserer regelbasierten Weltordnung zusammen, die angeblich in der Ukraine verteidigt wird? Oder sollen für die Ukraine alle Regeln ausser Kraft gesetzt werden?

Wann ist man in Kiew zufrieden? Wenn die Welt in einem atomaren Feuersturm verglüht?