Juhu, da jauchzt der Westen: Seht her, der Sultan hat sich gegen den Zaren verbündet.
Hat Recep Erdogan nicht versichert, dass die Ukraine verdiene, Nato-Mitglied zu werden? Der türkische Präsident, der Schwedens Beitritt zum Bündnis blockiert?
Gratis war Erdogans Bemerkung sicher nicht. Er lässt sich jedes Wort teuer bezahlen. Mal sehen, was Selenskyj und Joe Biden bieten mussten.
Selbst kostete Erdogan sein Versprechen nichts. Er weiss, dass ausser Balten und Polen niemand Kiew auf absehbare Zeit im Bündnis haben will.
Bei Schweden ist das anders. Hier soll nächste Woche beim Nato-Gipfel der Beitritt vollzogen werden. Doch dazu kam von Erdogan kein Wort.
Denkbar, dass er mit der Ukraine-Zusage von seiner anhaltenden Schweden-Blockade ablenken wollte. Denkbar auch, dass er vor dem Besuch von Putin in der Türkei die Preise für den Kremlchef hochtreiben will.
Sicher ist nur, dass Erdogan eine eigenständige Politik verfolgt, die den Interessen seines Landes dient.
Was man von den meisten europäischen Präsidenten und Premiers nicht behaupten kann.
diewie sagt: Nur eines kann sich Erdogan politisch nicht leisten, einem NATO-Beitritt Schwrdens zuzustimmen. Auch die Schweden sollten ihre Gericht aktzeptieren, Koranverbrennung ist in Schweden Ausdruck von Meinungsfreiheit. Damit muss die Welt nicht ueberall gleich sein und Schweden kommt nicht in die NATO.
carstenmenger sagt: Erdogan täte gut daran eher nach Moskau zu sehen, als nach Brüssel (EU). Russland ist eher ein vertrauenswürdiger Partner, als der Westen. Washington bricht Verträge im Minutentakt und im Schlepptau also auch die EU. Wenn es schon so ist, dass die deutsche Bundesregierung das eigene Grundgesetz bricht (Waffenlieferungen in Kriegsgebiet, Zensur durch Verbot russischer Medien), dann ist offensichtlich, das der Westen ein Westen ohne Werte ist.
reining sagt: Damit will Erdogan den EU Beitritt für die Türkei erpressen. Alles reiner Egoismus, keine politische Weitsicht.
josefundmaria sagt: Die NATO ist eine westliche Organisation, die vor allem den Weltmacht-Interessen der USA und dem militärisch-industriellen Komplex dient. Ein Eintritt in die NATO, ob es die Ukraine oder Schweden betrifft, ist für den Weltfrieden nachteilig.- Es wird viele überraschen, dass von US-Eliten mittlerweile die Integration der Ukraine in die NATO wohl garnicht mehr erwünscht ist. (https://tkp.at/.../us-eliten-wollen-ukraine-nicht-in.../... )
Erdogan, ein Opportunist, der nicht gut informiert ist!
bupsi sagt: Über eine Nato- oder EU-Aufnahme der Ukraine zu reflektieren erscheint mir ähnlich sinnvoll wie die Diskussion uber den Zinssatz für ein Darlehen mit 30 Jahren Laufzeit, um das sich ein 90-jähriger Wachkomapatient bewirbt, der an diversen Schläuchen hängt und dessen Vitalfunktionen täglich abnehmen.
Marwin Darx sagt: Zuerst der Westen, dann Xi, nun Erdogan...einer nach dem anderen fällt Russland und Putin in den Rücken, auch Hilfsliferungen und Soldaten aus den BRICS blieben aus. Putin muss unendliche Geduld haben, ansonstne wäre die Ukraine bereits komplett bombardiert und eingenommen.
puzzle sagt: Mit seiner Aussage - die ihn genau nichts kostet - stellt er vor allem die USA und DE bloss. Denn die wollen ja vorderhand gar keine NATO Beitritt der UKR, dürfen das aber so nicht sagen, denn dann würde offensichtlich, dass Sie einmal mehr mit falschen Versprechen diesen Krieg am laufen halten wollen, um RU's Armee zu schwächen. Auch beim Beitritt von SWE gehts um Demütigung der Nato Partner, welche Jahrelang sich über Erdo lustig machten. Solche Chancen weiss Erdo halt zu nutzen.
palladium46 sagt: Erdogan taktiert wie immer sehr geschickt. Während er den unproblematischen Betritt Schwedens blockiert, setzt er die NATO mit seiner Aussage über die Ukraine unter Druck. Der ewige Verhinderer ist plötzlich dafür, und die NATO muss allmählich Farbe bekennen, ob sie wegen der Ukraine in den Krieg gegen Russland (und vermutlich dann auch China) ziehen will. Das wird sie nicht. Damit demaskiert sich der Westen immer mehr als trauriger Haufen von Schwätzern. Erdogan dagegen steht sauber da.
mattinski sagt: Erdogan tanzt seit '03 auf vielen Hochzeiten. Sollte Putjin nach dem Affrong vom Wochenende weiterhin mit ihm reden bestätigte er das Klischee vom Machterhalt um nahezu jeden Preis.
vox4 sagt: Dieser Wendehals von Erdogan
Wie kann man so einem noch vertrauen nach so einer Aussage ??
burg sagt: Wenn die Ukraine der Nato beitritt, führt die Nato dann offiziell Krieg gegen Russland?
Sicherlich kein Moegling, dieser Erdogan aber von seinen Landsleuten gewaehlt und macht genau das, was fuer sein Land einen Vorteil bringt (Euromilliarden damit die Syrer nicht nach Europa weiterwandern, Russlandmanagement, Kurden in Schweden bzw. Natomitgliedschaft, Moscheenunterstuetzung in ganz Europa samt Spitzelaktivitaeten, Zypernkonflikt etc.)!
sonja d. sagt: Blick auf die Landkarte - Nähe zur Ukraine, dem lt. Amnesty korruptesten Land Europas, Opposition im Knast ( wie in der Türkei), Minderheiten verfolgen ( wie Kurden Türkei). DiexTürkei hält völkerrechtswidrig seit Jahren Nord-Zypern besetzt, auch den Norden Syriens, wo Kurden vertrieben werden. Alles völlig sanktionslos. Eine ähnliche Politik in der Ukraine. Mir unerklärlich, wie ein NATO-Mitglied Türkei so offensichtlich Völkerecht verletzen kann.Andere Staaten besetzen.Verlogene Politik.
diewie sagt: Nordzypern, die tuerkische Republik Nordzypern ist auch mit 100.000 tuerkischen Soldaten besiedelt. Auf der anderen Seite der Insel befindet sich die britische Armee, im EU-Teil. Nordzypern ist voll von Schulen, Unis, Internaten, die Abschluesse auf Englisch anbieten. Man schaut zu den USA auf. Die Tuerken wollten keine fremde Armee direkt vor ihrer Kueste.
piet sagt: Manchmal ist mir der türkische Präsident Erdogan direkt sympathisch! Er bringt Farbe in den grauen NATO-Einheitsbrei! Da ist noch ein Politiker aus echtem Schrot und Korn, einer mit Rückgrat, mit allen seinen Macken!
telegram@newsofehrmedia sagt: Es heisst, dass er noch nicht bekommen hat, was er will. Sobald der gebotene Preis stimmt, wir er zusagen. Die Türkei und Erdogan sind grundsätzlich pro-Westlich, und mit Russland verbindet sie eine historische Feindschaft, die Jahrhunderte zurückreicht. Zudem hat er Ambitionen in Richtung Kaukasus und Zentralasien - er nimmt sich von Russland die Gratishäppchen, mit denen ihn Putin füttert, entscheidet dann aber trotzdem pro Westlich.
thomas hartl sagt: Erdogan kann sich gegenüber Russland fast alles erlauben, weil die Kremlpropaganda die «Guten» und die «Bösen» längst unveränderlich in die Köpfe ihrer Bürger genagelt hat. Erdogan hat Narrenfreiheit, weil er den Westen immer mal wieder kritisiert. Die selbe unglaubliche Narrenfreiheit sahen wir bei Prigoschin, verglichen mit Regimkritikern, wie Nawalny, welche für viel harmlosere Worte jahrelang im Knast sitzen. Propaganda arbeitet ohne Grautöne, es gibt nur die «Guten» und die «Bösen».
clemens.klein55 sagt: lieber thomas hartl, sie sollten zuvor für sich einmal recherchieren, wie das verhältnis erdogan ./. putin aufgebaut ist und worauf es gründet, bevor sie sich die mühe machen, einen kommentar zu schreiben. um es abzukürzen gebe ich ihnen von meiner profession als gelernter politologe einen tipp: der blog „analitik.de“ ist eine fundgrube für valide analysen des politischen weltgeschehens.
leider postet er aus altersgründen kaum noch. aber geben die als suchbegriff „erdogan“ ein. das schlaut auf
thomas hartl sagt: Dass die momentan freundliche Beziehung zwischen Putin und Erdogan auf Pragmatismus aufgebaut ist, und beide ihre Vorteile daraus beziehen, bezweifle ich nicht. Für die Kremlpropaganda ist Erdogan aber viel mehr. Ähnlich wie Orbán besteht die Möglichkeit, ihn als Spaltpilz gegen die Nato zu verwenden. Daher werden Russland-kritische Töne heruntergespielt und Nato-kritische Äusserungen gepusht. Nach Innen kann so eine zerstritten Nato präsentiert werden, mit dem «bösen» Hegemon USA.
Maiskolben sagt: Weder Schweden und schon gar nicht die Ukraine haben in der NATO irgendetwas zu suchen
wieland schmied sagt: Einen Schritt weiter wäre m. E. besser: Die NATO hat auf dieser Welt nichts mehr zu suchen. Sie dient(e) seit Beginn ihrer Gründung einem Sinn und Zweck - was ihr erster Generalsekretär, der Engländer Lord Ismay, zur Gründung der NATO gesagt hat - „Keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down.“ Die Russen draußen halten, die Amerikaner drin und die Deutschen unten. Genau diese Aufgabe hat die NATO von Anfang an bestens erfüllt und tut es bis heute.
cwolf sagt: Das Hemd ist ihm näher als die Hose. Schweden nützt ihm nichts, außer dass Sie ein paar Gegner Asyl gewähren. Aber in der Ukraine wittert er ein Geschäft. Er kann Waffen liefern, Vielleicht auch wieder Getreide ausführen und nach dem Krieg am Wiederaufbau profitieren. Das Bedarf von ihm aber einen großen Spagat zwischen der Ukraine und Russland. So groß, dass er aufpassen muss, dass nicht einer von den beiden ihn genau da packt, wo es besonder wehtut und ihn zum Eunuchen macht.
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Weder Schweden und schon gar nicht die Ukraine haben in der NATO irgendetwas zu suchen
Der verhasste „Sultan“ tut mehr für sein Land als unsere sogenannten Werte - Politiker! Gutmenschen nur für ihr Ego, die haben kein Volk und keine Heimat mehr!
Der professionelle Basarhändler wird ohnehin alles tun, um die sehr kurz andauernde Beziehung, für sich, möglichst angenehm zu gestalten. Der Profit ist das Wichtigste!