Ungeheuerlich, diese Sprache, dieser Zynismus.

«Wir verlieren Menschenleben links und rechts. Wir hängen nicht an die grosse Glocke, wie viele Soldaten oder Zivilisten sind, aber man kann sich vorstellen, dass die Zahlen gewaltig sind, unverdaulich.»

Und die Konsequenz? Weiterkämpfen. «Länger als ein Jahr wird sich der Krieg nicht hinziehen.» Kämpfen bis zum letzten Ukrainer.

Wer hier spricht? Kein Russe, sondern Wadym Prystajko, Kiews Botschafter in London und Ex-Aussenminister seines Landes.

Lachend gesteht er Newsweek, dass er klinge wie ein Kriegstreiber. Aber das macht ihm offenbar nichts aus.

Er rühmt sogar den Blutzoll seiner Landsleute als «einzigartige Chance für den Westen»: Es gebe nicht viele Nationen auf der Welt, die so viele Leben opfern würden wie die Ukraine.

Offensichtlich soll sich der Rest der Welt ein Beispiel nehmen. Wie sonst sind diese Worte gemeint?

«Ich verstehe das Problem mit Russlands Nukleararsenal, dass sie am Ende den Knopf drücken und den ganzen Planeten zerstören können. Aber das droht uns sowieso früher oder später.»

Na, dann lieber früher. Vorwärts in die Apokalypse.