Es war doch schon vor vielen Monaten vorhersehbar, dass die deutsche Bauindustrie einbrechen würde. Die für das Bauwesen verantwortliche Ministerin Klara Geywitz hat zwar endlich eingesehen, dass ihr jährliches Wohnbauziel von 400.000 Neubauten nicht erreichbar ist. Sie will aber weiterhin am Ziel festhalten. Dabei wurden bereits im Jahr 2022 nur 295.300 Neuwohnungen gebaut, 2023 sollen es 250.000, im Jahr 2024 sogar nur noch 230.000 sein. Bis 2025 werden landesweit eine Million Wohnungen fehlen.
Wie in der Schweiz hat die Kombination einer massiven Zuwanderung, restriktivere Bauvorschriften, zu langen Bewilligungsverfahren, steigenden Zinsen, Steuern, Gebühren und Baukosten zu einer akuten Wohnungsnot und in den Grossstädten zu starken Mietpreiserhöhungen geführt, die nun auf kleinere Städte überschwappen.
Grosse Bauträger gehen bankrott, andere, wie etwa der grösste deutsche Wohnbaukonzern Vonovia, legen Projekte mit zehntausenden Wohnungen auf Eis. Bei Einfamilienhäusern melden Bauunternehmer Stornierungen von bis zu 70 bis 80 Prozent der Vorhaben. Die neuen Wohnbaukredite sind in den ersten sieben Monaten zum Vorjahr um 47 Prozent gefallen, die Baubewilligungen bei Einfamilienhäusern um 37 Prozent, bei Zweifamilienhäusern um 53 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern um 28 Prozent.
Deshalb hat Kanzler Scholz am 25. September zu einem Gipfel «Bündnis bezahlbares Wohnen» aufgerufen. Aber die im Vorfeld bekanntgewordenen Massnahmen werden von vielen als reine Wahlkampfrhetorik taxiert. Deshalb haben gewichtige Branchenvertreter wie der GdW (Gesamtverband deutscher Wohnungseigentümer) sowie Haus & Grund ihre Teilnahme abgesagt. Der GdW vertritt bundes- und europaweit 3000 Unternehmen mit Wohnungen für über 13 Millionen Menschen in Deutschland. Haus & Grund berät, wie der Schweizer Hauseigentümerverband, Hausbesitzer und verwaltet Immobilien.
Die Branchenverbände halten den von der Regierung erarbeiteten 14-Punkte-Plan für Rezepte aus der Mottenkiste. Die bis 2027 geplanten Staatsbeiträge von 45 Milliarden Euro, wozu der Bund 18 Milliarden beisteuert, kommen zu spät, und das Massnahmenpaket ist zu kompliziert. Die Lockerung der erst kürzlich eingeführten teuren energetischen Bauvorschriften, die Ablehnung der EU-Pflicht zur Gebäudesanierung, Steuervorteile für Bauvorhaben und günstige Baukredite für Familien, grosszügigere Abschreibungssätze, eine Verkürzung der Bewilligungsverfahren, aber auch die von Kanzler Scholz geforderte serielle Bauweise, einheitliche Wohnkasernen wie zu DDR-Zeiten, werden kaum innert nützlicher Frist greifen.
Wohnungsnot bekämpft man weder mit Wohnraumbeschränkungen noch mit der Androhung von Verstaatlichungen und Mietpreisdeckeln. Solche Massnahmen vertreiben lediglich potenzielle private Bauherren. Viel rascher würden die von den Branchenvertretern geforderten Massnahmen wirken. Aber eine Abschaffung der Grunderwerbssteuer und eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent standen nicht zur Diskussion.
Damit Wohnbauunternehmer heute eine Rendite von 4,5 Prozent auf dem eingesetzten Kapital erwirtschaften können, müssten sie pro Quadratmeter eine Kaltmiete (ohne Heizkosten) von 25 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielen, was deutlich über den aktuellen Mieten (Hamburg 16 Euro, Berlin 15.50, Bayern 11, Sachsen 6.50, Sachsen-Anhalt 6.30) liegt.
In einer Vergleichsrechnung (KfW-Programm) bei gleichen Grundstückskosten, aber ohne Grunderwerbssteuer, einer Mehrwertsteuer von 7 Prozent und einer Reduktion der Entwicklungs- und Bewilligungsfristen um ein halbes auf zweieinhalb Jahre würde die Soll-Miete von 25 auf 17 Euro fallen. Mit zusätzlichen verbilligten KfW-Krediten zu einem Prozent könnten die Mieten weiter auf 9 bis 12 Euros reduziert werden.
BürgerFürMarktwOrdn sagt: Der Begriff "Wohnungsnot" ist irreführend. Wir haben in D eher zuviel als zuwenig Wohnraum. Statistisches BA: Wohnfläche je Einwohner stieg von 46,2 qm (Ende 2015) auf 47,4 qm (Ende 2022) und Wohnungen je Einwohner von 0,504 (Ende 2015) auf 0,514 (Ende 2022). Die Bewirtschaftungskosten steigen "dank" grüner Politik ("Heizungsgesetz"). - Wolfram Engels hat das alles 1981 in einem Artikel in der FAZ (als sie noch eine 'Zeitung' war) gut beschrieben. Es hat sich diesbezüglich nicht viel geändert.
Der Michel sagt: 1/2 Diese Kennzahlen taugen nichts: Die Wohnflächensteigerung könnte ja durchaus damit zu tun haben, das die einzelnen Wohnungen im Schnitt eben etwas größer geworden sind (wegen 1.2qm kommen dort aber nicht mehr Menschen unter). Und wenn jetzt 0.514 statt 0.504 "Wohnnungen je Einwohner" zur Verfügung stehen, dann sagt das gar nichts: Wenn nämlich die Kopfzahl pro Wohnung entsprechend zurückgegangen ist aufgrund kleinerer Familien, was bei der autochthonen Bevölkerung aufgrund der Demographie...
franka sagt: Wir haben es mit Dilettanten zu tun. Dazu braucht man sich nur den ewig grinsenden Scholz anzusehen, der mit Doppel-Wumms von "Zuversicht" schwurbelt, ein "Wirtschaftswachstum" pronostiziert oder gar behauptet, "unsere besten Tage liegen noch vor uns". Offenkundig scheint ihm der Ernst der Lage abhanden gekommen zu sein, genau wie dem Rest seiner Entourage, die er trotz mangelnder Kompetenz und entlarvender Peinlichkeit noch immer nicht rausgeschmissen hat.
carstenmenger sagt: Ich lass in einem Bericht, dass es in China mittlerweile so ist, dass ca. 90 % der Menschen in eigenen Wohnungen wohnen. Im Westen sieht das wie aus?!?!? Wohnen, also ein Dach über dem Kopf zu haben, ist ein essentielles Menschenrecht. Die Politik scheitert an so was, aber 100 Milliarden „Sondervermögen“ für das Militär hat man dann. Der Bürger zählt nicht und der Bürger muss endlich aufwachen, um diesen gravierenden Fehler zu korrigieren, die meisten aktuellen Partien gehören entsorgt.
norjas sagt: Was die Blockparteien nicht verstehen: 1) Der beste Mieterschutz ist ausreichend bezahlbarer Wohnraum 2) Die Auflagen für Neubauten immer höher zu setzen, fördert nicht den Neubau. Die immensen Kosten werden nicht wieder hereingeholt. 3) Sanierungen sind arbeitsintensiv, d.h. sie schaffen Arbeitsplätze. Wenn man den Bestand nur geringfügig verbessert, spart das mehr Energie als schärfere Normen für Neubauten. 4) Der Fachkräftemangel ist hausgemacht. Arbeit muss sich lohnen.
in panettone we trust sagt: klassischer smurf, seitenansicht.
für ein portrait von piero della francesca wird es nicht reichen.
polaris sagt: Für den Scholz habe ich eine Wohnung frei:
4 qm; Küchenspüle und Toilette sind eine elegante Einheit. Das Wasser wird ganz sozialdemokratisch geteilt. Gleiche Herkunft, gleicher Abgang.
Ich könnte jetzt auch beschreiben, wen ich direkt von der Küchenspüle in die Toilettenspüle überführen würde. Ich könnte ...
Ach so, der Mietzins: 8.000 Euro/Monat; kalt.
oazu sagt: Für einen sozialistischen chefkommissar ist solch diktatorisches Treiben das Patentrezept, ihre Ideologie durchzustemmen. Der Beispiel gibt es in der Geschichte mehr als genug. Jedoch sind noch alle diese System im Ruin geendet, zuvor halten sich mit hochkorrupter Zwangsapparat noch eine Zeitlang.
piet sagt: Da soll noch einer Durchblicken! Massiv gestiegene Bauzinsen, Energiepreise, das vor wenigen Wochen verabschiedete Gebäudeenergiegesetz und weitere derartige Pläne der EU vergällen den Häuslebauern gerade die Freude am eigenen Haus, der eigenen Wohnung, verunmöglichen weiten Teilen des Mittelstandes den Erwerb von Wohnraum, und da fällt der Regierung nichts Besseres ein, als das serielle Bauen, den Plattenbau, als Lösung anzupreisen, 33 Jahre nach dem Ende der DDR! Und der Klimawandel?
imk sagt: Man trifft in Südamerika oder anderen Flecken der Erde immer mehr Deutsch an. Die erklären Ihre Flucht mit dem neuen Gesetzt, dass den Staat dazu berechtigt die Hypotheken der Hausbesitzer zu tilgen und so Besitzer zu enteignen. (angaben ohne gewähr, aber so ungefähr in diese Richtung wurde es uns mehrfach erklärt)
hl sagt: Itakar
Kann ein Bundeskanzler derart dumm und verblendet sein um die Tatsachen nicht zu sehen.
joergator sagt: Der setzt doch nur pre-kommunistische Agenda um , die Feindbilder wurden ja bereits früh benannt: jegliche Art von Wohlstand, der Arbeiter- und Bauernstaat nach Vorbild der DDR, der er ja nachgewiesen extrem nahe stand ebenso wie seine Vorgängerin und Ex-Chefin.
Symbole dieser Feindbilder: alle Wohlstandssymbole von Auto bis EFH. Subprojekt Presse- und Parteienvereinheitlichung ist ja auch bereits abgeschlossen (nur die böse AfD schießt quer), DDR lässt grüßen.Neo-Stasi auch schon da.
e.h.d sagt: Der selbstgeschaffenen "Wohnungsnot" begegnet man wohl besser mit ordentlichem Grenzschutz und massenhafter Ausschaffung von Bürgern anderer Länder, die in Deutschland, der Schweiz ... nichts zu suchen haben. Ein Irrwitz sondersgleichen ist es indes, für illegale Grenzübertreter auch noch massenhaft (Sozial-)Wohnungen schaffen zu wollen.
hansj. sagt: In Deutschland soll eine Frau den Ausbau der Ladestationen für E-Karren entlang Autobahnen und in Städten in Angriff nehmen. ich las das Interview mit ihr. Da wimmelte es von Allgemeinphrasen und Ankündigungen was nun alles gemacht wird. Dann las ich ihren Werdegang: „ … studierte Politikwissenschaft.“ Alles klar, beim Schwaffeln und Grossmaultum - auch im Wohnbau (wir sorgen für 400‘000 neue Wohnungen im Jahr 2023) - sind die wirklich Weltmeister
jolly roger sagt: Deutschland hat sich schon abgeschaft und die Schweiz ist mitten im Sog darin.
Mad Maxl sagt: "Flasche leer" - Die schlechteste Regierung die Deutschland jemals hatte ist am Ende, der in 2 Jahren angerichtete Schaden ist um einiges größer wie der nach 16 Jahren Merkel.
Scholz klammert sich an die Macht und will sich nicht eingestehen wie sehr er versagt hat !
Die großen Probleme in Deutschland haben nicht nur mit der Wohnungsnot zu tun, aktuell läuft alles voll aus dem Ruder.
Man hat z.B. Wohnungsnot und holt noch mehr Migranten nach Deutschland, das alleine zeigt schon wie irre die sind
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"Flasche leer" - Die schlechteste Regierung die Deutschland jemals hatte ist am Ende, der in 2 Jahren angerichtete Schaden ist um einiges größer wie der nach 16 Jahren Merkel. Scholz klammert sich an die Macht und will sich nicht eingestehen wie sehr er versagt hat ! Die großen Probleme in Deutschland haben nicht nur mit der Wohnungsnot zu tun, aktuell läuft alles voll aus dem Ruder. Man hat z.B. Wohnungsnot und holt noch mehr Migranten nach Deutschland, das alleine zeigt schon wie irre die sind
Deutschland hat sich schon abgeschaft und die Schweiz ist mitten im Sog darin.
In Deutschland soll eine Frau den Ausbau der Ladestationen für E-Karren entlang Autobahnen und in Städten in Angriff nehmen. ich las das Interview mit ihr. Da wimmelte es von Allgemeinphrasen und Ankündigungen was nun alles gemacht wird. Dann las ich ihren Werdegang: „ … studierte Politikwissenschaft.“ Alles klar, beim Schwaffeln und Grossmaultum - auch im Wohnbau (wir sorgen für 400‘000 neue Wohnungen im Jahr 2023) - sind die wirklich Weltmeister