Uiuiui, da wollte die alte Tante Zeit mal ganz keck sein – und fand sich in der untersten Schublade schmierigen Gossen-Journalismus wieder.
Das Blatt veröffentlichte private E-Mails und Chatnachrichten von Springer-Chef Mathias Döpfner und versucht nun, daraus einen Skandal zu machen.
Skandalös ist freilich nur das Verhalten der Redaktion. Es ist moralisch unvertretbar und rechtlich zumindest fragwürdig.
Denn solche Nachrichten sind privat, zumal da Tippfehler und hastige Syntax zeigen, dass sie dem Augenblick entsprangen und keine offiziellen Anweisungen waren.
Gut, wir lernen, dass Döpfner ein Faible für Donald Trump und die FDP hatte, Angela Merkel und andere Ossis aber für fragwürdig hielt.
So what? Nur weil er nicht so tickt wie die woke Mainstream-Blase am Speersort in Hamburg, ist das verwerflich?
Relevant wären die Mails nur, wenn sie Folgen für die Redakteure gehabt hätten. Aber das war nicht der Fall. Oder sind Welt oder Bild je aus dem Gleichschritt des Mainstreams ausgeschert?
Unfreiwillig beweist Die Zeit damit nur eins: Bei Springer übt der Verlag keinen Einfluss auf die Redaktion aus. Nur mal so interessehalber: Wie ist das eigentlich bei der Zeit?
Noch eine Ergänzung zu meinem "Srabble"-Kommentar: Ich kann mich nicht dafür verbürgen - aber in gewöhnlich gut informierten Kreisen wird gemunkelt, man könne seine GPS-Koordinaten unter dem Suchwort "gosse" ermitteln.
Inzwischen sind mehrere Emails dieses (tja, wie benennt man so etwas?) bekannt geworden. Scrabble hilft weiter: Da er ja oberste Führungskraft eines Printmediums ist, würde ich "Druckschleuder" auslegen und auf Protest der Mitspieler, dass es dieses Wort nicht gibt, das "u" durch einen anderen Vokal ersetzen.
R.K. hat mit seiner Lobpreisung des Springer Verlages ein Weltbild präsentiert, dass meiner Wahrnehmung der Springer-Presse der letzten 54 Jahre(bin 70) nicht entspricht => "Bild" und "Welt" sind nicht kritisch, sondern lupenreiner MSM mit gelegentlichen pseudokritischen Aussagen. Die ehemals liberale "Zeit" hat niedrigstes MSM-Niveau erreicht. Genauso wie der "Spiegel", den der Philosoph Paul Feyerabend als den "Stürmer" des linksliberalen Intellektuellen bezeichnete.