Nichts geht über den eigenen Eindruck. Darum fahre ich nach Moskau, ins Epizentrum des angeblich Bösen. Ich spreche mit Philosophen, jungen Künstlerinnen, einem ehemaligen Mitarbeiter russischer Regierungen von Gorbatschow bis Putin, Leuten auf der Strasse, Schweizern, die seit Jahrzehnten hier leben, finanziell längst unabhängig, mit Journalisten, Sportlern, Unternehmern. Und dann ist da der allgemeine Eindruck des Lebens in der frühlingshaften Hauptstadt, bevölkert von Touristen aus Kamerun, Tadschikistan, China, viele andere. Mediterrane Unbeschwertheit herrscht, Fröhlichkeit in überfüllten Restaurants, aber auch Ordnung und Sauberkeit beeindrucken, freundliche Polizisten, keine Klima-Vandalen. Als wir vor dem Hauptsitz des Geheimdiensts FSB, einst KGB, der Lubjanka, ein Interview drehen, kommt ein Uniformierter fast entschuldigend auf uns zu, wir möchten doch bitte etwas Abstand halten, um die Privatsphäre der Angestellten, die da durch die Türe kommen, zu schützen. Fast scheint es, als habe der Uniformierte vor den Ausländern mehr Respekt als umgekehrt.
Es geht nicht um besser oder schlechter, Europa ist vielfältig und Russland gehört ganz selbstverständlich dazu. Überall wollen die Völker in Frieden und Freiheit leben, aber die Menschen müssen aufpassen, dass sie nicht immer wieder gegeneinander aufgehetzt werden von einigen machgierigen, gewissenlosen Gestalten.
Herzlicher Reisebericht eines toleranten und sehenden Journalisten und Geschichteinteressierten. Ich war zuletzt Silvester 2000 in St. Petersburg privat bei einer jungen Familie, Putinfans! Es waren schöne zwei Wochen. Mein Onkel ist übrigens seit 1943 im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, bei Brjansk. Deutsche Kriegshetzer haben ihn dort mit 23 Jahren verheizt! Das will ich nie nie wieder!!! Reisen bildet , Krieg und Waffen töten!
Da haben Sie völlig Recht, der Westen ist wohlstandsdegeneriert, uns geht's zu gut, da schliesse ich niemanden aus. Das Ergebnis ist dass der Willen und/oder die Fähigkeit, objektiv und ohne Rücksicht auf das eigene Wunschdenken, zu denken und falls möglich zu handeln. Der Herdentrieb ist auch eher tierisch als menschlich, allerdings bin ich sowieso der Meinung das der Mensche auch nur ein Säugetier mit Stärken und Schwächen ist, ergo stellt sich die Frage ob wir eventuell zu viel verlangen 🇨🇭🇨🇭🇨🇭