Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss: Sebastian Kurz, Ex-Kanzler der Republik Österreich, wurde zu acht Monaten bedingt verurteilt.

Nun wurde der Richter im Prozess wegen Verfehlungen als Staatsanwalt disziplinär bestraft. Radaszitcs soll Informationen an den linken «Aufdecker» Peter Pilz geschickt haben, der die Onlinezeitung zackzack.at betreibt. Pilz leitete 2019 den «Kanzlersturz» ein.

Ein «Scheissakt». So soll der mittlerweile verstorbene Sektionschef im Justizministerium Christian Pilnacek in einer Dienstbesprechung geurteilt haben. Es ging um die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Causa Eurofighter.

In dieser wurde gegen den damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser sowie gegen den schillernden Lobbyisten und ehemaligen ÖVP-Generalsekretärin-Gatten Graf Alfons Mensdorff-Pouilly ermittelt. Dubiose Zahlungen sollen die Typenentscheidung beeinflusst haben.

Nicht nur drei parlamentarische Untersuchungsausschüsse, sondern auch Anzeigen und Gegenanzeigen verschiedener zuständiger Behörden verkomplizieren die Causa. In einem dieser Stränge hat sich nunmehr der Richter im Fall Kurz verstrickt.

Just am Montag nach dem Urteilsspruch wegen Falschaussage gegen den ehemaligen Bundeskanzler wurde bekannt, dass Richter Michael Radasztics als Staatsanwalt in der Eurofigher-Causa eine Disziplinarstrafe erhalten hat.

So wurde Karl-Heinz Grasser nicht über das Ende der Ermittlungen gegen ihn unterrichtet und der damalige Abgeordnete Peter Pilz, damals Liste Pilz – vormals Grüne – wurde mit Informationen versorgt.

Bei Pilz, dem so genannten «Aufdecker der Nation» und gefürchteten Fragesteller in zahllosen Untersuchungsausschüssen, handelt es immerhin um denjenigen, welcher den «Kanzlersturz» im Jahre 2019 initiiert hatte. Der Misstrauensantrag, der die Kanzlerschaft von Kurz vorerst beendete und zur Expertenregierung führte.

Als Richter hätte sich Radaszitcs für seine Verfehlungen als Staatsanwalt für befangen erklären müssen. Rot, Grün und linke wie links-liberale Medien meinen hingegen, dass kein direkter Zusammenhang bestehe. Jedenfalls stehen die acht Monate bedingt ohnehin auf dem Prüfstand. Nunmehr um eine weitere politisch heikle Facette reicher.