Der Mann wusste nicht, wie ihm geschah: Beim G-7-Gruppenbild wurde er ganz nach vorn geschoben, gleich neben Joe Biden. Der umarmte und herzte ihn wie einen verlorenen Sohn.

Joko Widodo war gefragt in Elmau. Denn Indonesiens Präsident lädt zum nächsten Gipfel ein, G-20.

Das Problem: Da kommt ein ungebetener Gast – Wladimir Putin.

Er sitzt in Bali mit am Tisch, und der Westen fragt sich, wie man mit ihm umgehen soll.

Das Treffen boykottieren? Ihn schneiden? In eine Bambushütte am Strand verbannen?

Biden hat eine andere Idee: Russland ausschliessen. Genial. Hat nur einen Haken: Eine Mehrheit müsste dafür stimmen, und die hat der Westen in der G-20 nicht.

Die Mehrheit ist pragmatisch, nicht ideologisch verbohrt. Sie weiss: Russland wird nicht verschwinden, auch wenn man die Augen zukneift, die Finger in die Ohren steckt und «lalala» krakeelt.

Bis zum Treffen sind noch fünf Monate Zeit. Da kann viel passieren, wenn die Sanktionen schmerzhaft beissen. Den Westen.

Nur eines darf Putin nicht erwarten: Einen Platz ganz vorn auf dem Foto.