Kurz hat es ihnen ja die Sprache verschlagen – den Beschönigern, den Beschwichtigern, den Schwurblern. Hatten sich doch die lammfrommen Medien erdreistet, die Schuldigen der Silvester-Ausschreitungen endlich beim Namen zu nennen: Migranten.

Nun, da man diese Tatsache nicht mehr geheim halten kann, schleicht sich ein neuer Zungenschlag in die Wortwahl: Die Chaoten können nichts für ihre Taten.

Wie aus dem Nichts werden Psychologen und Soziologen vor die Kameras gezerrt. Ihre Diagnose: Die Migranten stammten aus sozial schwachen Schichten, sie hätten keine Bildung und keine Perspektive, denn – so der Subtext – unsere kalte Gesellschaft hätte ihnen nie eine Chance gegeben.

Aha. Eigentlich ist es ein Schrei nach Aufmerksamkeit, ja Zuneigung, wenn Sanitäter und Feuerwehrleute attackiert werden.

Mit anderen Worten: Wir sind selber schuld, wenn unsere Innenstädte zu Bürgerkriegszonen werden.

Gut, dass wir das geklärt hätten.