Stand der Ermittlungen zum Nord-Stream-Anschlag ist, dass eine Jacht bei ukrainischen Landsleuten von einer sechsköpfigen Crew mit gefälschten Pässen gechartert worden sei. Auf dieser Jacht haben Ermittler vier Monate später Sprengstoffreste gefunden.

Schon aus diesen dürftigen Informationen ergeben sich mehr ganz technische Fragen, als Antworten vorhanden sind: Die Attentäter sollen an Bord der Jacht so sorglos mit ihrem Sprengstoff umgegangen sein, dass sie Spuren davon am Esstisch hinterlassen haben. Anschliessend haben sie das Schiff ungereinigt an den Vermieter zurückgegeben.

Andererseits waren sie so professionell, mehrere Hundert Kilo Sprengstoff mit Hilfe von Tauchern in Tiefen zwischen siebzig und achtzig Metern an den Pipelines zu befestigen und sie zeitverzögert zu zünden. In der Tiefe funktionieren normale Sauerstoff-Flaschen nicht mehr, Taucher müssen auf die Dekompression achten.

Spezialisten der Bundespolizei war das im Oktober nicht gelungen. Sie untersuchten deswegen den Tatort in der Tiefe nur mit einer Drohne. Die Täter dagegen machten all dies, während ihr Boot oben unerkannt durch ein Manövergebiet der Nato-Ostseeflotte kreuzte.

All das ist nicht unmöglich, aber zumindest nicht sehr wahrscheinlich.

Die Theorie von den Ukrainern als Attentäter ist nichts weiter als eben eine weitere Theorie. Und je mehr es davon gibt, desto mehr verliert sich die wahre Spur.

Die 3 Top-Kommentare zu "Nord-Stream-Sprengung: Stand der Ermittlungen ist, dass eine sechsköpfige Jacht-Crew mehrere hundert Kilo Sprengstoff mit Tauchern im achtzig Meter tiefen Meer an den Pipelines befestigt habe. Ist das möglich?"
  • Der Michel

    Ich weiß, dass ich inkonsistent bin, wenn ich sage, dass es sich nicht lohnt, sich mit dieser "Theorie" überhaupt zu befassen (ich hab's ja selbst getan, indem ich den Artikel gelesen habe und sogar kommentiere). Das ist nämlich keine "Theorie", sondern freundlich gesagt ein Ammenmärchen; deutlicher kann man es nur als Bull... bezeichnen, was man uns hier auftischt, um von den wahren Tätern abzulenken. Leider werden wieder viele, insbesondere die Staatsfunkkonsumenten, drauf reinfallen.

  • luke.tam

    Den Deutschen kann man jeden Bären aufbinden!

  • tusnelda

    Herr Lawrow bezeichnet die Geschichte als von Geheimdiensten konstruierte Ablenkung, die über willige gesteuerte westliche Medien verbreitet wird, und beharrt auf einer internationalen, unabhängigen Untersuchung. Soweit ich es im Schnelllesen richtig mitbekommen habe, wird sich Seymour Hersh in den nächsten zwei Wochen nochmal zu Worte melden. In meinen Augen sind die Regierungen und Medien der USA, des UK, Deutschlands und der Ukraine verlässlich: in Lüge und Betrug.