Seit Dezember gilt der von den G-7-Staaten beschlossene Preisdeckel von 60 Dollar für ein Fass russisches Rohöl. Und seit Dezember sinken die Preise, die Autofahrer an der Zapfsäule für Sprit bezahlen müssen.

Gibt es da einen Zusammenhang? Die Antwortet lautet ja – ein bisschen, und zwar einen durchaus erfreulichen.

Die jüngsten Sanktionen des Westens haben das russische Ölexportgeschäft empfindlich gestört. Lief es elf Monate auch unter Sanktionen und Kriegsbedingungen prächtig, so brach es im zwölften Monat so weit ein, dass die Moskauer Zentralbank in ungewohnter Offenheit einräumte, dass die wirtschaftliche Entwicklung Russlands erheblich vermindert werde.

Das Ölembargo trifft den Markt für russisches Öl in einem Moment, da weltweit keine Knappheit herrscht. Sprich: Niemand ist im Westen darauf angewiesen, russisches Öl zu kaufen.

Da aber Russland keine ausreichenden Lagerkapazitäten hat, muss die ohnehin gedrosselte Förderung losgeschlagen werden – zu fast jedem Preis. Das wissen auch Grossabnehmer wie China oder Indien.

Die chinesische Unterstützung für die russischen Brüder geht dann doch nicht so weit, dass sie fürs Öl mehr bezahlen würden als unbedingt nötig. So wechselt ein russisches Fass momentan je nach Sorte für 40 bis 68 Dollar den Besitzer – mit der Folge, dass inzwischen das Preisniveau auf dem Weltmarkt deutlich unter den Höchstständen des vergangenen Jahres liegt.

Was Putin also nervt, ist für Autofahrer eine gute Nachricht: Der gesunkene Ölpreis kommt jedenfalls an der Tankstelle an.