In der Ausgabe der Schweizer Wochenschrift Die Weltwoche vom 11. Mai 2023 hat Sarah Wagenknecht ihre Vision für Deutschland mit dem Titel: «Frieden, Freiheit, Wohlstand für alle» verkündet.

Bereits der Titel lässt nur Ausserordentliches erwarten. Eine Erlösung von dem Übel. Nach der Lektüre fühlt man sich wie befreit. Die dunklen Gedanken, die depressiven Stimmungen, die mich befallen, wenn ich an Deutschland denke, die mich um meinen Schlaf bringen, werden verdrängt; denn solange es solche Persönlichkeiten mit derart imposanten Visionen gibt, ist Deutschland nicht verloren.

Mich plagten bisher Deutschlands herausragendste Intellektuelle wie Peter Sloterdijk oder Jürgen Habermas. Deren Beiträge zum aktuellen politischen Geschehen in Deutschland waren durch ein systemkonformes Denken geprägt, das meine Hoffnungslosigkeit nur bestärkte.

So meine Sloterdijk zu Corona (Rheinische Post vom 29. Juli 2021, August-Ausgabe vom «Brand eins»): «Ich glaube, man muss heute über Aussteigerprogramme der Anhänger der Querdenker und anderer Regressionssysteme nachdenken. Die sogenannten Querdenker sind Figuren aus dem späten Mittelalter, die den Weg in die Moderne und damit zu naturwissenschaftlicher Evidenz und zum Staatsbürgertum innerlich nicht mitgegangen sind. Das hat im Verwechseln der eigenen Wünsche mit der Welt etwas Kleinkindliches. Es gibt für den Selbstgenuss nichts Schöneres, als solche Räusche des Irrsinns.»

Und Jürgen Habermas zum Ukraine-Krieg (NZZ, 29. April 2022): «Die Ukraine ihrem Schicksa