Zum Ende hin mausert er sich zum gefragten Interview-Partner. Ob Spiegel oder Welt: Tom Buhrow, Kronzeuge für eine Reform der Öffentlich-Rechtlichen.

Na, wenn da mal nicht der Bock den Gärtner gibt.

Der ARD-Chef ist ein Produkt des öffentlich-rechtlichen Systems. Ihm hat er ein Leben lang gedient – vom Volontär zum Intendanten.

Hört man genau an, was er sagt, merkt man rasch: Buhrow hat nichts kapiert. Und wirklich ernst meint er es nicht.

Er ist tatsächlich «überzeugt, dass wir für die Demokratie einen enorm wichtigen Beitrag leisten». Dass «der Wettstreit der Meinungen der verschiedenen Parteien zur Geltung kommt». Dass «die Leute gut informiert sind».

Sagt der Mann, in dessen Sendern der Wetterbericht Klima-Propaganda ist, dessen Kinderkanal LGBT fördert und bei dem die Oppositionspartei AfD nicht zu Wort kommt.

Verräterisch auch die Bemerkung: «Was politisch nicht durchsetzbar ist, kann man nicht auf Dauer juristisch beim Bundesverfassungsgericht durchsetzen.»

Mit anderen Worten: Bisher war es legitim, sich mithilfe der Justiz über die Mehrheitsmeinung hinwegzusetzen.

Richtig radikal klingt sein Vorschlag, ARD und ZDF zu fusionieren. Im Detail liest sich das bescheidener: «In zehn Jahren wird es keine getrennten Mediatheken mehr geben.» Boah! Echt jetzt?

Beim Kernthema der Unzufriedenheit schliesslich weicht er keinen Millimeter: Die Zwangsgebühren sollen natürlich bleiben. Nur «begrenzen» will Buhrow sie.

Er versteht auch nicht, warum auch jene sie zahlen sollen, die ARD und ZDF gar nicht kucken. Auch Kinderlose müssten schliesslich Kitas finanzieren.

Ja. Mit Steuern. Damit wäre wenigstens geklärt, wie der ARD-Vorsitzende die «Demokratieabgabe» sieht – als Steuer.

Übrigens: All seine Vorschläge sind ohnehin in den Wind gesprochen. Ab Montag ist er in Rente – mit schätzungsweise 15.000 Euro im Monat.

Danke, Beitragszahler.