Das Komitee, das den Friedensnobelpreis vergibt, hat selten ein glückliches Händchen bewiesen. Kriegsverbrecher und Terroristen wurden ausgezeichnet. Oder Barack Obama und die Europäische Union, die nach der Ehrung zu Kriegstreibern mutierten.

Andererseits: Was soll das Komitee machen, wenn es die Nominierungen sichtet?

Soeben ging der Vorschlag ein, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu ehren. Den zivilen Führer eines Militärbündnisses, dessen Aufgabe Krieg ist.

Derzeit blockiert Stoltenberg Verhandlungslösungen im Ukraine-Krieg und sorgt dafür, dass täglich zahllose Ukrainer – Soldaten und Zivilisten – und Russen sterben.

Wenn jemandem Blut an den Händen klebt, dann ihm.

Nominiert wurde er von einem norwegischen Landsmann, wohl in einem Anfall von Lokalpatriotismus. Der letzte Preisträger aus Norwegen war Fridtjof Nansen 1922.

In China fragt man sich, ob die Nominierung ein Witz sei. Ist sie nicht, sie ist blutiger Ernst.

Und sie zeigt, dass sich der Westen auch den Friedensnobelpreis angeeignet hat.